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Über 60-Jährige in MV skeptisch bei Boosterimpfung

Schwerin / Lesedauer: 2 min

Die größte Bevölkerungsgruppe in Mecklenburg-Vorpommern ist nur unzureichend gegen das Coronavirus geboostert. Das macht Gesundheitsministerin Stefanie Drese große Sorgen.
Veröffentlicht:11.11.2022, 16:01

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Die Zahlen sind eher ernüchternd: Lediglich 26,5 Prozent der über 60-Jährigen in Mecklenburg-Vorpommern haben zwei Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus erhalten. Das hat MV-Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) in der Befragung der Landesregierung bekannt gegeben. „Bei der zweiten Boosterimpfung haben wir Luft nach oben und Steigerungsbedarf”, betonte Drese.

Mit über 500.000 Bürgern sind die über 60-Jährigen in Mecklenburg-Vorpommern die größte Bevölkerungsgruppe und gehören aufgrund ihres Alters auch zu den Risikogruppen.

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Drese empfahl vor allem Personen aus Risikogruppen, deren letzte Impfung oder Infektion sechs Monate oder länger zurückliege, im Herbst beziehungsweise Winter den Impfschutz zu erneuern. „Die Impfung bleibt der beste Schutz vor einem schweren Krankheitsverlauf. Seit einigen Wochen stehen neue, an Omikron angepasste Impfstoffe in ausreichender Anzahl bei den niedergelassenen Ärzten und in den Impfstützpunkten der Landkreise und kreisfreien Städte zur Verfügung”, sagte die SPD-Politikerin.

Die Nachfrage nach Auffrischungsimpfungen habe sich in den vergangenen Wochen in Mecklenburg-Vorpommern zwar erhöht, verlaufe aber auf recht geringem Niveau. In Zahlen ausgedrückt: Lediglich 8000 bis 11.000 Impfungen werden wöchentlich registriert.

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Besser sieht es bei den über 60-Jährigen bei der Grundimmunisierung aus. 90,3 Prozent haben die dafür notwendigen zwei Impfungen erhalten. Einmal geboostert (drei Impfungen) sind 83,6 Prozent der älteren Bürger in Mecklenburg-Vorpommern.

Drese verwies in dem Zusammenhang darauf, dass es für die Altersgruppe 60 plus eine klare Impf-Empfehlung der Ständigen Impfkommission gebe – so wie auch für Personen mit erhöhtem Risiko für schwere Covid-19-Verläufe infolge einer Grunderkrankung, Bewohnern in Einrichtungen der Pflege und Eingliederungshilfe sowie Personal in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen.

Aber auch jüngeren Menschen, deren letzte Impfung oder Infektion länger als sechs Monate zurückliege, rät Ministerin Drese sich ärztlich beraten zu lassen, ob eine Auffrischungsimpfung für sie sinnvoll sei.

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Die Ministerin warnte davor, die derzeitige Entspannung bei den Corona-Infektionen überzubewerten. Die Belastung aufgrund von infektionsbedingten Personalausfällen der niedergelassenen Ärzteschaft, in den Einrichtungen der Pflege und der Eingliederungshilfe sowie in den Krankenhäusern sei weiterhin hoch. Ebenso müsse die weitere Entwicklung neu sequenzierter Varianten abgewartet werden. „Deshalb sollten wir vorsichtig bleiben und die Basis-Schutzmaßnahmen beibehalten”, sagte Drese.