StartseiteRegionalMecklenburg-VorpommernUniversitäten in MV befürchten Millionen-Defizit

Energiekrise

Universitäten in MV befürchten Millionen-Defizit

Rostock / Lesedauer: 2 min

Steigende Kosten vor allem für Energie stellen auch die beiden Universitäten in MV vor Probleme. Nun wenden sie sich an die Landesregierung.
Veröffentlicht:30.09.2022, 13:00
Artikel teilen:

Die beiden Universitäten im Nordosten blicken mit Sorge auf die steigenden Preise etwa für Energie. „Ohne adäquate finanzielle Unterstützung der Landesregierung steht die Universität vor tiefgreifenden Einschnitten in Forschung und Lehre”, teilte die Universität Greifswald am Freitag mit. Man teile die Sorgen der Greifswalder Kolleginnen und Kollegen, hieß es von der Universität Rostock.

Ein gemeinsames Schreiben der Landesrektorenkonferenz Mecklenburg-Vorpommern, unterschrieben von den Rektorinnen und Rektoren der Hochschulen und Universitäten des Landes, sei bereits an Wissenschaftsministerin Bettina Martin und den Finanzminister Heiko Geue (beide SPD) gegangen, hieß es aus Rostock.

Lesen Sie auch: Viele Betriebe müssen bei Gasnotstand Produktion einstellen

Der Senat der Universität Rostock wolle am kommenden Mittwoch darüber beschließen, wie die Haushaltsnotlage den politisch Verantwortlichen deutlich gemacht und welche Forderungen erhoben werden sollen.

Uni Greifswald fordert wesentlich mehr Geld

Der Senat der Uni Greifswald hatte bereits am Donnerstag vom Land mehr Geld gefordert. Verschärfend komme hinzu, dass das Land die Kürzung der Rücklage der Universität plane, hieß es. Das Land nehme – im Gegensatz zu vergleichbaren strukturschwachen Bundesländern – die Hochschulen bei den exorbitant gestiegenen Energiekosten bislang von jeglicher Unterstützung aus.

Die Uni geht den Angaben zufolge für 2023 von Mehrkosten von mindestens acht Millionen Euro aus. Ursache dafür seien die exorbitant gestiegenen Energiekosten, die Anhebung des Mindestlohns und die Inflation.

Lesen Sie auch: Kugelsichere Westen für Mitarbeiter des Ordnungsamts

Energiesparmaßnahmen wirken sich auf Lehrbetrieb aus

Im Umgang mit der Energiekrise setzt die Universität Greifswald auf Einsparmaßnahmen, Aufklärung und Notfallpläne. Die Raumtemperatur an Arbeitsplätzen sei bereits auf 19 Grad abgesenkt, die Heizzeit werktags in der Regel auf die Zeit zwischen 7 und 16 Uhr beschränkt und die Außenbeleuchtung soweit möglich abgestellt worden.

Seit Juli tage regelmäßig ein Energie-Krisenstab. Einrichtungen wie Labore, historische Dokumentensammlungen, Archive sowie Bibliotheken sollten demnach bis Ende Oktober Notfallpläne für eventuelle Mangellagen erstellen. Tipps zum Energiesparen seien auf der Internetseite veröffentlicht worden. Am Freitag sollte zudem ein Aktionstag unter anderem mit einem Vortrag für Nachhaltigkeit am Arbeitsplatz sensibilisieren.

Die Bundesregierung hatte am Donnerstagnachmittag ein 200 Milliarden Euro schweres Hilfspaket bekanntgegeben, das unter anderem Preisdeckel auf Strom und Gas vorsieht.