Die Diskussion um das geplante zentrale Wende-Denkmal in Mecklenburg-Vorpommern ist eröffnet – und die Bürger sind dazu eingeladen. Soll es ein geöffneter Schlagbaum aus Eisenguss werden oder eine Ansammlung menschengroßer Kerzen aus spiegelndem Edelstahl? Setzt sich ein kreisförmiger Schriftzug auf dem Boden „Die Zeit war reif/Reif ist die Zeit” durch oder ein drei Meter hoher „Eiserner Vorhang”?
Zehn Entwürfe von Künstlern sind im Rahmen eines Wettbewerbs für das „Erinnerungszeichen 1989” eingegangen. Sie können im Internet angeschaut und kommentiert werden. Unter [email protected] kann man seine Meinung auch per Mail kundtun. Die Meinungen der Bürger sollen der Jury zugeleitet werden, die am 23. September den Sieger-Entwurf küren soll.
Um ein Meinungsbild einzuholen, können Sie auch bei unserer Abstimmung bis zu drei Entwürfe favorisieren. Klicken Sie dazu bitte auf einen Entwurf und warten Sie, bis der Balken blau wird, danach können Sie weitere Favoriten auswählen:
Sieger des Wettbewerbs
Die Jury werde aber in ihrer Entscheidung unabhängig sein, betonte der Direktor der Landeszentrale für politische Bildung, Jochen Schmidt. Ihr Votum soll am 16. Oktober im Rahmen einer Festveranstaltung bekanntgegeben werden. Der Wettbewerb war von der Landeszentrale für politische Bildung gemeinsam mit der Landesbeauftragten für die Aufarbeitung der SED-Diktatur ausgelobt worden.
Um an die Friedliche Revolution vor 30 Jahren in Mecklenburg-Vorpommern zu erinnern, soll das zentrale Erinnerungszeichens an der St.-Georgen-Kirche in Waren (Müritz) errichtet werden. Dort war es am 16. Oktober 1989 nach aktuellem Forschungsstand zur ersten Protestdemonstration im Nordosten mit rund 400 Teilnehmern gekommen.
Das Kunstwerk soll über die Ereignisse vor Ort hinausweisen und an die Friedliche Revolution im gesamten Bundesland erinnern. Darum werden die Entwürfe landesweit in 16 Städten ausgestellt. Konkret sind das: das Anklamer Rathaus, das Stadtmuseum in Bergen, das Demminer Rathaus,der cultura mobile e.V. in Gnoien, St. Spiritus in Greifswald, das Grevesmühler Rathaus, das Güstrower Rathaus, das Ludwigsluster Rathaus, das Kulturquartier in Neustrelitz, die Nikolaikirche in Pasewalk,die Rostocker Petrikirche, das Schweriner Rathaus, das Amt für Planungen und Bau in Stralsund, das Ueckermünder Rathaus und Wismarer Volkshochschule.
Gemeinden können Geld erhalten
Das Konzept für die dauerhafte Erinnerung an die Friedliche Revolution 1989 sieht neben dem zentralen Denkmal auch dezentrale Erinnerungsorte vor, an denen sich in der Wendezeit Bedeutsames ereignet hat. Städte und Gemeinden können jeweils 1989 Euro erhalten, wenn sie sich entschließen, an einem historisch relevanten Ort eine Informations- und Erinnerungsstele für die lokalen Wende-Ereignisse aufzustellen.