Kreisverband schweigt
Wenig Aufklärung zu Awo-Kita auf Mallorca
Schwerin

Anfang Oktober war die Aufregung um die Awo-Kita auf Mallorca groß. Der Bundesvorstand zeigte sich schockiert, versprach Aufklärung. Doch die stockt.
Wolfgang Stadler wählte vor vier Wochen starke Worte: „Man kann nicht alles machen, was gerade interessant erscheint. Man muss auch vorausschauen, welche Außenwirkung ein Engagement hat.“ Beim Betrieb einer Kita auf Mallorca unter Federführung des Awo-Kreisverbandes Schwerin sehe er „keinen Anhaltspunkt, um humanitäre Hilfe zu leisten“, sagte der Bundes-Chef der Arbeiterwohlfahrt (Awo) seinerzeit dem Nordkurier.
Stadler sicherte eine schnelle Untersuchung und die „transparente Veröffentlichung der Ergebnisse“ zu. Und: Warum, wie und mit welchem Geld die mit Swimming-Pool ausgestattete Kita der Wohlfahrt betrieben wird, sollte Anfang November feststehen.
Als sich der Nordkurier dieser Tage bei der Bundes-Awo nach Ergebnissen erkundigen wollte, hieß es von Sprecherin Mona Finder: „Stimmt, eigentlich sollte es Anfang November Ergebnisse geben. Doch wir warten noch auf Antworten aus Schwerin. Wir hoffen, dass es voran geht.“ Nachfrage: Kann der Bundesverband bei einem Kreisverband in solch wichtiger Angelegenheit nicht Druck machen? Antwort aus der Bundeszentrale in Berlin: „Wir sind ja kein Aufsichtsgremium für die Kreisverbände.“
Die Awo-Kreisverbände agieren weitgehend selbstständig. Entsprechend selbstbewusst gibt sich – trotz aller Negativschlagzeilen zum Mallorca-Engagement – der Schweriner Awo-Geschäftsführer Axel Mielke. „Wir haben alle Fragen beantwortet und nach Berlin weitergeleitet.“ Dort aber weiß man von nichts. Und der Awo-Landesverband in Schwerin? Dort reagierte man auf eine Nachfrage des Nordkurier überhaupt nicht. Aufklärung weiter offen.
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