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Arbeitslosenzahlen

Weniger Erwerbslose in MV - Corona-Krise noch nicht sichtbar

Schwerin / Lesedauer: 2 min

Im März ist die Zahl der Erwerbslosen in MV gesunken. Allerdings tauchen die Auswirkungen der Corona-Krise noch nicht auf. Deutlich mehr als 3000 Unternehmen haben Kurzarbeit angemeldet.
Veröffentlicht:31.03.2020, 09:52
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Die Zahl der Erwerbslosen in Mecklenburg-Vorpommern ist im März um 3000 auf 59.700 im Vergleich zum Vormonat zurückgegangen. Die Quote dank von 7,6 auf 7,3 Prozent. Allerdings sind die Auswirkungen der Corona-Krise noch nicht sichtbar, wie die Chefin der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, Margit Haupt-Koopmann, am Dienstag mitteilte.

Dies sei frühestens ab dem nächsten Monat möglich. Hintergrund sei, dass die aktuellen Daten am 12. März erhoben wurden. «Dieser Stichtag lag wenige Tage vor den - auch wirtschaftlich - schwerwiegenden Entscheidungen der Politik, die eine weitere Ausbreitung des Corona-Virus verhindern sollen», erklärte Haupt-Koopmann. Seither meldeten deutlich mehr als 3000 Unternehmen Kurzarbeit an.

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Arbeitslosenverband in MV fordert längeres Arbeitslosengeld

Der Arbeitslosenverband Mecklenburg-Vorpommern hat angesichts der Auswirkungen des Coronavirus auf die Wirtschaft eine Verlängerung des Arbeitslosengeldes gefordert. „Bei allen Bemühungen des Bundes und des Landes wird es durch die Corona-Krise zu einem Wegfall von Arbeitsplätzen und zu einem deutlichen Anstieg der Zahl arbeitsloser Frauen und Männern kommen”, sagte der Vorsitzende des Arbeitslosenverbandes, Jörn Böhm, am Dienstag. Selbst bei einem raschen Wiederanspringen der Wirtschaft werde das Beschäftigungsniveau vor der Krise nicht so bald wieder erreicht werden.

„Neben denen, die sofort in die Grundsicherung fallen, trifft es kurz- und mittelfristig auch die Arbeitslosengeldbezieher hart”, so Böhm. „Bei einigen, die auf die Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt gehofft hatten, endet die Bezugsdauer in diesen Tagen und Wochen.” Derzeit können Arbeitnehmer unter 50 Jahren maximal zwölf Monate Arbeitslosengeld beziehen – danach fallen sie in Hartz IV. Mit zunehmendem Alter steigt die Bezugsdauer bis auf 24 Monate.

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Weitere Forderungen

Außerdem forderte Böhm eine Erhöhung des Kurzarbeitergeldes insbesondere für Familien. Unterstützung benötigten zudem Träger von sozialen Hilfeprojekten, wie Kleiderkammern, Möbelbörsen und Suppenküchen. Ihnen brächen die Einnahmen weg, doch die Fixkosten für Strom, Miete und Fahrzeuge sowie für nicht geförderte Beschäftigte fielen weiter an. Den Beschäftigungsgesellschaften gehe es ähnlich: Maßnahmen fielen wegen Corona weg – in der Folge fließe kein Geld vom Jobcenter.