Weite Wege und keine Lehrer
Wenn der Schwimmunterricht absäuft
Schwerin / Lesedauer: 1 min
Der Rahmenplan zum Sportunterricht ist unmissverständlich: „Am Ende der 4. Jahrgangsstufe sollen die Kinder schwimmen können“, heißt es von der Landesregierung in Schwerin. Blanke Theorie. Denn: Aus einer Antwort eben jener Großen Koalition auf eine Anfrage der Fraktion Bürger für Mecklenburg-Vorpommern (BMV) geht hervor, dass es in zwölf Grundschulen in den vergangenen zwei Schuljahren keinen regelmäßigen Schwimmunterricht gegeben hat.
Aufgrund von weiten Wegen zur Schwimmstätte, hohen Fahrtkosten oder fehlenden Schwimmlehrern sitzen lernwillige Mädchen und Jungen unter anderem in den Grundschulen Altentreptow, Demmin, Wredenhagen, Ferdinandshof, Görmin, Jarmen, Ueckermünde und Leopoldshagen auf dem Trockenen. „Obwohl es Pflicht ist, bekommen hunderte Schüler keinen Schwimmunterricht. Das ist ein Unding“, ist Matthias Manthei von der BMV-Fraktion mächtig sauer.
Kinder und Schulen dürften nicht im Stich gelassen werden. Es sei entsetzlich, dass es für eine Schule von der Landesregierung sogar beschwichtigend heißt, dass es an dieser Schule nur wenig Nichtschwimmer gäbe. Manthei fordert die Große Koalition auf, tätig zu werden. „Es ist unverantwortlich, dass unsere Kinder nicht flächendeckend die Chance haben, das sichere Schwimmen zu lernen.“