Schon 35 Mal sind dieses Jahr in den Kreisen Mecklenburgische Seenplatte, Vorpommern-Greifswald und Vorpommern-Rügen in Chatgruppen Nacktbilder von Kindern verlangt worden. Und das ist nur die Zahl der angezeigten Fälle, wie das Polizeipräsidium in Neubrandenburg am Freitag mitteilte. Die Dunkelziffer sei viel höher einzuschätzen. Die Kinder würden oft solche geforderten Aufnahmen machen und sie an einzelne Personen verschicken oder stellen in Gruppen einstellen. Ein Grund dafür sei das Gefühl, unter Druck gesetzt zu werden.
„Es kann jedes Kind treffen. Auch Ihr Kind. Plötzlich verlangt jemand Nacktbilder, teils sogar Nahaufnahmen des Intimbereichs von dem Mädchen oder Jungen”, warnt die Polizei vor zwielichtigen Anfragen über Chats bei beispielsweise Whatsapp, Facebook oder bei Online-Spielen. Zuletzt sei ein neun Jahre altes Mädchen Opfer geworden, so die Polizei.
Polizei rät zur Kontrolle des Smartphones
Aufgrund des aktuellen Falls warnt die Polizei Eltern vor dieser Form des sexuellen Missbrauchs. „Sprechen Sie mit Ihrem Nachwuchs über diese Form des Missbrauchs. Auch Kinder im Grundschulalter sollten offen darüberaufgeklärt werden, dass es Menschen gibt, die Aufnahmen fordern und diese womöglich kinderpornografisch nutzen”, heißt es. Gerade bei jungen Kindern sei es ratsam, das Handy der Kinder regelmäßig zu kontrollieren oder zweifelhafte Apps und Zugänge zu sperren, empfiehlt die Polizei.
Wer bei seinem Kind Nacktbilder oder Anfragen für solche findet, wendet sich bitte an die Polizei im Internet auf www.polizei.mvnet.de. Für Tipps gegen Gefahren im Internet empfiehlt die Polizei einen Blick auf polizei-beratung.de.