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Werden Frühchenstationen in MV geschlossen?

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Die Versorgung von Frühgeborenen in Mecklenburg-Vorpommern könnte eingeschränkt werden. Das berichtete der Norddeutsche Rundfunk (NDR) am Dienstag. Grund dafür sei eine Entscheidung aus Berlin.
Veröffentlicht:25.05.2021, 20:24

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Die Versorgung von Frühgeborenen in Mecklenburg-Vorpommern könnte von 2024 an eingeschränkt werden. Das berichtete der Norddeutsche Rundfunk (NDR) am Dienstag. Grund dafür sei eine Entscheidung aus Berlin.

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Im sogenannten Perinatalzentrum im Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum Neubrandenburg können laut NDR kranke Babys und Frühchen unabhängig von Größe, Alter und Gewicht behandelt werden – noch. Denn der gemeinsame Bundesausschuss, das höchste Beschlussgremium im deutschen Gesundheitswesen, habe entschieden, die Mindestanzahl für die Behandlung von Frühgeborenen unter 1.250 Gramm hochzusetzen. Von 14 Fällen pro Jahr auf 25, informiert der NDR.

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Das hätte für Mecklenburg-Vorpommern dramatische Folgen. Denn die neue Mindestmenge von 25 würden nur die Kliniken in Schwerin und Rostock erreichen, Greifswald und Neubrandenburg nicht.

Der Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin in Neubrandenburg, Dr. Sven Armbrust, sagte dem NDR, dass er die neue Mindestmenge kritisch sieht. „Stattdessen müssen wir sagen, welche Kriterien brauchen wir, um zu definieren, ob das eine gute oder eine schlechte Qualität ist. Und wenn man Kliniken hat, die schlechte Qualität liefern, dann müssen sie die verbessern oder es muss Konsequenzen haben.”

Jens Spahn will Möglichkeit abschaffen

Bislang kann die Krankenhaus-Planungsbehörde, das ist das Land Mecklenburg-Vorpommern, die Mindestmengenregelung umgehen, so der NDR. Die Regierung müsse definieren, dass bei der Schließung oder eingeschränkten Tätigkeit mehrerer Frühchen-Stationen eine Gefährdung der flächendeckenden Versorgung der Bevölkerung vorläge. Dann könnte sie die Mindestmengenregelung außer Kraft setzen. Nun wolle Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) diese Möglichkeit abschaffen.

Die Versuche des Landes, eine Ausnahmeregelung für die Standorte Neubrandenburg und Greifswald zu finden, würden nach Informationen des NDR dann ins Leere laufen. Womöglich müssten die beiden Stationen zusammengelegt werden. Wie es weitergeht, sei unklar.