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Friseur-Gewinnspiel

Zeigt her eure Wuschelköpfe

Neubrandenburg / Lesedauer: 4 min

Monatelang durften wir nicht zum Friseur. Damit ist in wenigen Tagen Schluss. Bis es so weit ist, möchte der Nordkurier den frisurentechnischen Ausnahmezustand dokumentieren. Wer ein Foto von seiner Haarpracht schickt, kann etwas Tolles gewinnen.
Veröffentlicht:22.02.2021, 18:19

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Der Countdown läuft: Nur noch wenige Tage, dann öffnen die Friseure nach der Corona-Zwangspause endlich wieder. Seit dem 16. Dezember durften Haarstylisten ihre wichtigen Dienstleistungen nicht mehr anbieten. Zu groß war die Ansteckungsgefahr beim direkten Kundenkontakt. Am 1. März dürfen die 80.000 Friseurläden in Deutschland wieder öffnen, früher als andere Betriebe.

Das wird auch höchste Zeit, denn vor allem Menschen mit Kurzhaarfrisuren leiden unter der fehlenden Pflege ihrer Haarpracht. Manche Männer sehen aus wie explodierte Igel, andere wie Cheerleader-Pompons. Wieder andere griffen in ihrer Verzweiflung selbst zu Schere und Rasierer oder ließen ihre Frauen an den Schopf. Beides war in den meisten Fällen keine gute Idee.

Warum ist die Frisur so wichtig?

Warum sind Haare eigentlich so wichtig? Wie die Haare sitzen, das kann einen großen Unterschied ausmachen. Ursula von der Leyen befreite sich vor einigen Jahren mit kurzen Haaren von ihrem biederen Image des „Röschens“ aus Niedersachsen. Angela Merkel verdankte dem kürzlich gestorbenen Friseur Udo Walz ihren optischen Relaunch. Kabarettisten machen schon lange kaum mehr Witze über ihre Haare.

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Dass das Thema auch für viele Männer keine Nebensache ist, zeigen die gut frisierten Fußballer. Oder die Herren, die sich schon Haare transplantieren ließen: Italiens Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi, Fußballtrainer Jürgen Klopp, FDP-Chef Christian Lindner. Dieser reimte 2014 in einer Aachener Karnevalsrede: „Um liberales Wachstum zu generieren, ließ ich mir die Haare transplantieren.“ Der Saal sang dazu: „Du hast die Haare schön, du hast die Haare schön.“

Friseure sind sozialer Kit

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat da mit seinem vollen Schopf eher Probleme, im Lockdown bald wie ein Monchichi-Äffchen auszusehen. Derzeit ist sein Look etwas zerzaust, die Koteletten sind überlang. Für den CSU-Politiker ist eine ordentliche Frisur nicht nur eine Frage der Hygiene, wie er in der Lockerungsdebatte deutlich machte. Er sagte, dass es auch um Würde gehe. Um Würde?

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„Das finde ich vollkommen richtig“, sagt der Berliner Starfriseur Shan Rahimkhan. Den Effekt eines Salonbesuchs beschreibt er so: „Du gehst raus und fühlst dich wohl, das macht was mit einem.“ Er nennt die gängigen Argumente der Branche: Anders als der Handel geht ein Friseurbesuch nicht online. Wenn man im Lockdown einen Termin im Internet bucht, ist es illegal. Dann lieber mit ordentlicher Hygiene im Salon. Shan Rahimkhan fällt noch die über 90 Jahre alte Tante seiner Frau ein. Die sei zwar gut zu Fuß, aber seit Monaten allein, ohne Plauderei oder ohne jemanden, der zuhört. Der Friseur fehlt.

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Wer den Smalltalk unter Kollegen verfolgt oder sich bei Verwandten umhört – es stimmt: Friseure sind sozialer Kitt und Balsam. „Schönheit hat Konjunktur, und das gilt auch für Deutschland“, sagt der Zentralverbands-Geschäftsführer Jörg Müller. Die Pandemie habe das noch verstärkt.

Nordkurier zahlt Friseur-Besuch

„Wir haben eine Gesellschaft, in der die Fassade wieder wichtiger wird“, sagt Kunsthistoriker und Autor Christian Janecke. Die Videokonferenzen im Homeoffice verstärken das aus seiner Sicht noch, dort werden alle zu „Talking Heads“, das Gesicht wie ein Bild gerahmt. „Und Haare sind nicht nur Natur-, sondern auch Kulturausdruck“, sagt der Professor an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach. Der Körper bleibt der gleiche – eine Frisur kann den Unterschied machen, ähnlich wie bei Schuhen. Auch die Selfie-Kultur und die Macht der Bilder in der digitalen Welt spielen für ihn hier eine verstärkende Rolle.

Der Ansturm auf die Friseure dürfte am 1. März riesig sein. Bevor es so weit ist, wüssten wir gern, wie Sie, liebe Leser, inzwischen aussehen. So strubbelig wie jetzt, werden die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern wie in ganz Deutschland wohl nie wieder sein. Das würden wir gern zeigen und sind gespannt auf Ihre Fotos. Schicken Sie einfach ein Foto von Ihrer Haarpracht, dazu Ihren Namen, Ihr Alter und Ihren Wohnort an [email protected] oder posten sie Ihr Foto unter den Facebook-Beitrag. Unter allen Teilnehmern losen wir einen Gewinner aus. Dem bezahlt der Nordkurier dann den nach dem Lockdown ersten Besuch bei seinem Stammfriseur.