StartseiteRegionalMecklenburg-VorpommernZeitungsbotin findet neugeborenes Baby vor Haustür

Säugling ausgesetzt

Zeitungsbotin findet neugeborenes Baby vor Haustür

Schwerin / Lesedauer: 2 min

Am frühen Freitagmorgen ist in Schwerin ein Säugling ausgesetzt worden. Der Junge wird nun im Krankenhaus versorgt.
Veröffentlicht:23.03.2018, 08:37
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Ein neugeborener Junge ist am Freitagmorgen, in eine Decke gewickelt, vor einer Haustür in Schwerin abgelegt worden. Eine Zeitungszustellerin alarmierte gegen fünf Uhr die Rettungskräfte, wie die Polizei mitteilte. Zuvor hatte Ostseewelle Hit-Radio Mecklenburg-Vorpommern darüber berichtet. Demnach soll das Kind laut geweint haben.

Das Baby war am Vormittag außer Lebensgefahr, wie ein Sprecher der Helios Kliniken Schwerin mitteilte. "Es war sehr stark unterkühlt", sagte er. Ansonsten sei das Baby äußerlich gesund. Die Klinik habe das Jugendamt der Stadt informiert, das nach Angaben einer Sprecherin für Findelkinder zuständig ist. Wie mit dem Kind weiter verfahren wird, sei noch unklar. Zunächst werde nach den Eltern gesucht, vorläufig werde das Baby in der Klinik betreut.

Suche nach Mutter geht weiter

Indessen sucht die Polizei nach der Mutter des wenige Stunden alten Säuglings. Die Suche mit einem Spürhund in dem Plattenbauviertel im Süden Schwerins sei nicht erfolgreich gewesen, sagte ein Polizeisprecher. Der Hund habe versucht, anhand der Wolldecke, in die das Kind gewickelt war, die Fährte aufzunehmen. Bei der feuchten Witterung und der niedrigen Temperatur von einem Grad plus habe er die Spur aber nicht weiterverfolgen können.

In Schwerin können Frauen, die ungewollt ein Baby zur Welt bringen, das Kind in der sogenannten Babyklappe der Helios Kliniken ablegen. Außerdem können Schwangere, die ihr Kind nicht selbst großziehen wollen, in Deutschland seit 2014 anonym entbinden. In Mecklenburg-Vorpommern sind nach Angaben des Sozialministeriums drei bis vier solcher vertraulichen Geburten pro Jahr angezeigt worden.