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Mecklenburg-Vorpommern

Zoll deckt mehr Schaden durch Schwarzarbeit auf

Stralsund / Lesedauer: 2 min

Kampf gegen Schwarzarbeit und Sozialbetrug: Der Zoll hat mit einer neuen Strategie doppelt so viele Fälle wie im Jahr zuvor aufgedeckt. Beroffen sind vor allem vier Branchen.
Veröffentlicht:18.04.2018, 13:39
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Der Zoll in Mecklenburg-Vorpommern hat im vergangenen Jahr deutlich mehr Schaden durch Sozialbetrug im Zuge von Schwarzarbeit aufgedeckt als 2016. Im Vergleich zu 2016 mit einem Schaden in Höhe von 12,7 Millionen Euro sei die Schadenssumme durch vorenthaltene Sozialausgaben auf 22,1 Millionen Euro gestiegen, wie das Hauptzollamt Stralsund am Mittwoch mitteilte.

Grund für den deutlichen Anstieg sei die Konzentration auf Großverfahren und die Aufdeckung von organisierten Strukturen. Schwerpunktbranchen sind nach Angaben des Hauptzollamtes das Baugewerbe, die Pflege- und Gastbranche sowie das Taxigewerbe.

Illegaler Beschäftigung und Schwarzarbeit

Landesweit wurden 1748 Arbeitgeber wegen illegaler Beschäftigung und Schwarzarbeit überprüft und damit knapp 200 mehr als im Vorjahr. Als Beispiel nannte die Behörde ein umfangreiches Ermittlungsverfahren gegen einen Unternehmer aus Rostock. Er war im November verurteilt worden, weil er in 17 Fällen Beiträge zur Sozialversicherung in einer Gesamthöhe von mehr 367 000 Euro vorenthalten hatte.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr in rund 3600 Verfahren Straf- und Bußgelder in Höhe von rund zwei Millionen Euro und damit rund 600.000 Euro mehr als 2016 verhängt. Die beim Hauptzollamt Stralsund angegliederte Vollstreckungsstelle habe im vergangenen Jahr rund 36,2 Millionen Euro (2016 – 37 Millionen Euro) eingetrieben und damit zur Stärkung der Sozialkassen und des Bundeshaushaltes beigetragen. Der größte Anteil an Vollstreckungsgeldern sei an die Sozialversicherungsträger zurückgeführt worden.