StartseiteRegionalMecklenburgische SchweizAbschiedsstimmung und gute Wünsche für den neuen Pastor

Ehepaar Rein verläßt Basse nach 38 Jahren

Abschiedsstimmung und gute Wünsche für den neuen Pastor

Basse / Lesedauer: 2 min

Die Umzugskartons stehen bereit, im Pfarrhaus in Basse breitet sich bei Katharina und Günter Rein Abschiedsstimmung aus.
Veröffentlicht:04.09.1999, 00:00
Artikel teilen:

"Alles hat seine Zeit", sind sich die beiden einig, die in Basse neigt sich dem Ende entgegen. Nach über 38 Jahren als Pastor in der Kirchgemeinde Basse/Walkendorf geht der 65-Jährige in den Ruhestand. Neuer Wohnort des Ehepaares - Katharina Rein war lange Jahre als Katechetin in Basse tätig - wird Bad Doberan.

Als Günter Rein im April 1961 sein Amt als neuer Pastor der Kirchgemeinde antrat, fand das Ehepaar eine starke Landgemeinde vor, die auf eine, wie Günter Rein sagt, "gute kirchliche Tradition" zurückblickte. Die Menschen hätten sie seinerzeit mit großer Offenheit und sehr freundlich in ihrer Mitte aufgenommen, das Vertrauen, das ihnen von Beginn an entgegengebracht wurde, sei prägend gewesen für all die Jahre. "Ich habe es immer als meine Pflicht angesehen, in Worte zu bringen, was die Leute bedrückt und bedrängt", sinniert der Pastor. Der Bau der Mauer im August `61, das erste einschneidende politische Ereignis in seiner Amtszeit, der Übergang der LPG`en in Typ III, der für viele große Not mit sich brachte, später die Wende- und Nachwendezeit. Über Nacht hätten sich die Probleme verlagert - stets waren die Reins als Ansprechpartner für die Gemeindemitglieder da. Frau Rein leitete jahrelang zwei Frauenkreise in Basse und Walkendorf.

Besonderes Augenmerk legten sie auf die Kinder- und Jugendarbeit, den jungen Menschen wollten sie "vermitteln, wie man den Glauben leben kann." Zu DDR-Zeiten seien sie dabei, ebenso wie viele andere Eltern, oftmals in Konfrontation mit den Lehrern gekommen. "Es hat auch weh getan, dass die Jugendweihe sich gegenüber der Konfirmation immer mehr durchsetzte", meint der Pastor. Als dann im Dezember 1989 auf seine Initiative hin erstmals ein Gesprächskreis mit Eltern, Lehrern und der Kirche zustande kam, sei dies der Beginn einer normalen Zusammenarbeit mit der Schule gewesen. Mit angeschoben hat Pastor Günter Rein 1989 auch die Friedensandachten in der Gnoiener Kirche. Von 1990 bis 1994 war er, als Vertreter der nördlichen Region, wie er es ausdrückt, Mitglied des Kreistages.

Jetzt sei es an der Zeit, einem neuen, jüngeren Pastor Platz zu machen, der "für frischen Wind sorgt." Wer seine Nachfolge antreten wird, steht noch nicht fest. "Wir wünschen dem neuen Pastor, dass er genauso freundlich und herzlich aufgenommen wird, wie wir damals", unterstreicht Günter Rein. Der Abschiedsgottesdienst für den Pastor und die Katechetin beginnt morgen in der Kirche in Basse um 14 Uhr.