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Abwassergebühren vom Verband Malchin-Stavenhagen steigen

Stavenhagen / Lesedauer: 3 min

Die Eigentümer von abflusslosen Gruben können sich ab 2022 auf eine Gebührensenkung freuen. Für alle anderen Bürger aus den Ämtern Malchin und Stavenhagen wird es teurer.
Veröffentlicht:08.12.2021, 18:36

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Die Bürgermeister aus den Verbandsgemeinden haben die neuen Gebühren für den Wasserzweckverband Malchin Stavenhagen (WZV) beschlossen. Ohne Nachfragen und ohne Gegenstimme votierten sie am Montag ganz geräuschlos für die neuen Zahlenwerte, die für die nächsten beiden Jahre gelten sollen. Dabei werden die Grundgebühren für Abwasser, für Kleinkläranlagen, die Mengengebühr für Trinkwasser und die Abgabe für Niederschlagswasser steigen. Anders sei es nicht mehr auszugleichen, dass die Altanschließergebühren von jährlich 760000 Euro aufgebraucht sind und allgemeine Kosten weiter steigen.

Noch einmal nach oben korrigiert

„Gegenüber dem ersten Plan mussten wird zwei Gebühren noch einmal minimal anheben“, sagte Geschäftsführer David Schacht. Das sei notwendig gewesen, weil die Kosten und Materialpreise sich in den vergangenen Monaten schon wieder nach oben bewegt hätten. „Wir müssen die Gebühren ja zwei Jahre im Voraus berechnen“, sagte er.

Anders als im Oktober in der Stavenhagener Stadtvertretung vorgestellt, wird die Grundgebühr für die zentrale Abwasserentsorgung nun nicht mehr von 119,90 Euro pro Jahr auf 144,50 Euro steigen. Die Anwohner müssen ab dem kommenden Jahr sogar 147 Euro bezahlen. Das sind 22,6 Prozent mehr. Für einen Musterhaushalt von zwei Personen wäre das zusammen mit Trinkwasser und Niederschlagswasser ein Anstieg von 37,32 Euro im Jahr, rechnete der Verband vor.

Laut Musterrechnung 12 Euro mehr

Auch für die 1645 Besitzer von Kleinkläranlagen wird es teurer. Die Grundgebühr steigt von 15,90 Euro im Jahr auf 26,60 Euro im Jahr. Nach der Musterrechnung mit den anderen Gebühren haben sie aber nur 12 Euro mehr zu begleichen als bisher. Im Trinkwasserbereich steigt die Mengengebühr um 2 Cent je Kubikmeter. Und bei der Einleitung von Niederschlagswasser wird es teurer als zuvor geplant. Die Gebühr klettert von 0,59 Euro je Quadratmeter auf 0,68 Euro je Quadratmeter Grundstücksfläche. Oder anders gesagt: 9 Cent.

Die 430 Eigentümer von abflusslosen Gruben werden mit den neuen Gebühren sogar ein wenig günstiger wegkommen. Die Grundgebühr bleibt dabei gleich. Die Mengenabgabe von Gruben mit Wasserzähler wird aber um 33 Cent je Kubikmeter sinken. Bei Anlagen ohne Wasserzähler sind es 41 Cent je Kubikmeter. Im Mustervergleich eines Zweipersonenhaushalts würden die Bürger 20,16 Euro im Jahr sparen.

Weitere Ungerechtigkeit befürchtet

Rainer Plötz, Vorstand der Stavenhagener Wohnungsgenossenschaft, rechnete aber vor, dass die Nebenkosten, zu denen auch die steigenden Wassergebühren zählen, für eine Einraumwohnung unverhältnismäßig hoch sind. Sie beliefen sich die Nebenkosten auf 52,5 Prozent und seien damit höher als die eigentliche Miete. Bei größeren Wohnungen seien es dagegen nur 38 Prozent. „Das ist eine Ungerechtigkeit“, fand er in der Sitzung. „Ich glaube, dass wir in der Zukunft einen Schlüssel einführen müssen, mit dem Ein- und Zweiraumwohnungen nicht über Gebühr belastet werden.“

„Unsere Aufgabe ist es nicht, über die Nebenkosten der Wohnungen zu diskutierten“, antwortete Verbandsvorsteher Axel Müller, Bürgermeister von Malchin. Aufgabe des Verbands sei es, die Gebühren kostendeckend auf die Bürger umzulegen. „Es gibt keine vollkommen gerechte Modelle“, sagte er. Aus seiner Sicht sei das Modell des WZV das gerechteste.