StartseiteRegionalMecklenburgische SchweizAlter Bahntunnel zwingt Lkw zu Umwegen

Denkmalschutz

Alter Bahntunnel zwingt Lkw zu Umwegen

Teterow / Lesedauer: 2 min

Im Teterower Ortsteil Niendorf sind Anwohner ziemlich genervt über den Schwerverkehr. Dabei darf hier längst nicht jeder lang. Vielleicht tut der Landkreis mal etwas, um seine Straße zu schützen?
Veröffentlicht:09.11.2019, 18:11

Artikel teilen:

Das Verbotsschild hat eine klare Botschaft: Für Fahrzeuge über 18 Tonnen ist diese Straße gesperrt. Einzige Ausnahme: Landwirtschafts-Fahrzeuge. Doch längst nicht alle Brummi-Fahrer schreckt das Schild am Gutshaus an der kleinen Straße, die von der B104 im Teterower Ortsteil Niendorf in Richtung Hohen Mistorf abbiegt.

Anwohner berichten, dass sich selbst Viehtransporter über die schmale Fahrbahn quälen. Auch Reisebusse finden diese Verbindung zwischen der Bundesstraße und der Kreisstraße von Teterow in Richtung Neukalen. Der Fahrbahn ist diese Belastung mittlerweile anzusehen. Das Pflaster leidet ebenso wie die Straßen-Kanten.

Bahntunnel ist Denkmal

Doch warum kommen die Fahrer dieser schweren Gefährte überhaupt auf diese engen Abwege? Die Antwort liegt einige Kilometer entfernt am Stadtrand von Teterow. Hier in der Neukalener Straße ist von der längst stillgelegten Bahnverbindung nach Gnoien immer noch eine Brücke übrig geblieben, durch die die schweren Gefährte einfach nicht hindurch passen. Nun könnte man dieses Bauwerk einfach abreißen, weil doch vermutlich in Richtung Gnoien nie wieder ein Zug auf Reisen gehen wird. Doch so einfach ist das nicht. Der alte Bahntunnel ist nämlich ein Denkmal und findet sich auf der Denkmalliste des Landkreises Rostock.

Keine verkehrsrechtlichen Maßnahmen geplant

Im Landratsamt in Güstrow kann man sich daran erinnern, dass die Bahn vor über zehn Jahren mit der Landesdenkmalbehörde schon einmal überein gekommen war, die Brücke abzutragen. Doch da spielte die Stadt Teterow nicht mit, die den Tunnel als Garantie dafür ansieht, dass allzu große Laster um diese Verbindung einen Bogen machen. Das tun sie denn auch und einige von ihnen biegen dann in Niendorf ab.

Wie schlimm die Belastung auf der Kreisstraße wirklich ist, dazu könnten durchaus Verkehrszählungen in Niendorf angesetzt werden, wie die Kreisverwaltung auf Nordkurier-Nachfrage mitteilt. Allerdings müssten solche Zählungen beantragt werden. In Güstrow spricht man von „kleineren Oberflächenschäden“ an der Fahrbahn, die die Teterower Kreisstraßenmeisterei regelmäßig beseitigen würde.

Neben der 18 Tonnen-Begrenzung sieht der Landkreis aber keine Notwendigkeit, den Verkehr auf der schmalen Fahrbahn noch weiter einzuschränken, weitere verkehrsrechtliche Maßnahmen seien nicht geplant, so die Auskunft aus Güstrow. Die Niendorfer haben dann einen anderen Vorschlag: Das 18 Tonnen-Schild könnte doch wenigstens direkt an der Bundesstraße aufgestellt werden.