StartseiteRegionalMecklenburgische SchweizAm Gartenmarkt in Teterow klappert’s verheißungsvoll

Endlich wieder Störche!

Am Gartenmarkt in Teterow klappert’s verheißungsvoll

Teterow / Lesedauer: 3 min

Nach fast 20 Jahren hat Teterow wieder ein Storchenpaar. Zu Ostern steuerten die Adebare den Horst an und „arbeiten“ wohl auch schon an der Kinderstube.
Veröffentlicht:14.04.2020, 15:35

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Der Chef des Teterower Gartenmarktes, John Dünninghaus, wurde am Osterwochenende von lautem Klappern geweckt. Sonnabendfrüh, um genau zu sein, hatte sich auf dem „Gartenmarkt-Nest“ ein Storch eingefunden. Für kurze Zeit. Das ist an sich nichts Besonderes. Einzelne Störche hatten den Horst auch in den vergangenen Jahren immer mal angeflogen. Die kleine Sensation folgte einen Tag später. Mit dem zweiten Storch. Zum ersten Mal gibt es auf dem Horst am Gartenmarkt nun nämlich ein Storchenpaar. Und es ist auch das erste überhaupt, das sich nach 2001 in der Bergringstadt ganz offensichtlich wieder sesshaft macht. Wer sich nämlich ein bisschen Zeit nimmt, kann beobachten, dass die Störche schon fleißig an der Kinderstube „arbeiten“.

Erster Storch des Jahres in Belitz

„Ich freue mich so, dass sich unsere Bemühungen mit dem jährlichen ,Nestbau‘ endlich ausgezahlt haben“, sagt John Dünninghaus. Vor sieben oder acht Jahren hatte er die Nisthilfe auf seinem Areal aufgestellt. Seitdem wird hier immer alles für die Adebare hergerichtet. Mit Hilfe eines Hubsteigers ging es auch in diesem Frühjahr wieder in luftige Höhe, um den Horst mit Zweigen und Moos auszupolstern. Und jetzt wandern immer wieder freudige Blicke zu den Neuankömmlingen. Ringe tragen die beiden Störche nicht. Danach hat John Dünninghaus mit dem Fernglas schon mal genauer Ausschau gehalten.

Der erste Storch in der Teterower Region war in diesem Jahr übrigens am 2. Februar eingetroffen. Natürlich in Belitz (der Nordkurier berichtete). Inzwischen hat der Teterower Storchenhorstbetreuer Wolfgang Schmidt zwölf Paare registriert. „Ich bin aber noch nicht überall rum“, merkt er an. Zudem rechnet er damit, dass in diesen Tagen noch eine größere Zahl Adebare ankommt. Die sogenannten Ostzieher, die von Afrika zurück einen weiteren Weg haben als die Westzieher, mehr dem Wetter mit kräftigeren Winden ausgesetzt sind und dadurch nicht so gut voran kommen. „Wir verfolgen im Internet den Zug“, sagt Wolfgang Schmidt.

Horstkämpfe am Mühlenteich

Das Teterower Storchenpaar hat er sich auch gleich angeguckt. Wie gesagt, zum letzten Mal hatte 2001 ein Paar in Teterow erfolgreich gebrütet. Und zwar Ecke Rostocker Straße/Freiheit auf dem Schornstein der ehemaligen Bäckerei Prahl. Drei Junge wurden dort in dem Jahr aufgezogen. Der Horst am Mühlenteich war da schon nicht mehr besetzt. Die Adebare hatten sich das Nest auf dem Schornstein im Jahr zuvor selbst hergerichtet. Der Schornsteinkopf der ehemaligen Bäckerei war schon vor Jahren abgetragen und verfüllt worden. Ohne Nesthilfe und Unterstützung trugen die Störche Nestmaterial herbei und zogen im Jahr 2000 einen Jungvogel groß. Vorausgegangen waren seinerzeit Horstkämpfe am Mühlenteich. Dort steht die Nisthilfe übrigens seit 1998. Gleich nach der Horstumsetzung aus der Ringstraße war sie von den Weißstörchen auch angenommen worden. Im ersten Jahr gab es drei Jungstörche, 1999 wurden sogar fünf ausgebrütet, ein Jungvogel wurde dann aber aus dem Nest gestoßen. Und das letzte Mal wurden im Jahr 2000 zwei Jungvögel am Mühlenteich aufgezogen. In den folgenden Jahren gab es nur ab und an noch mal Horstbesucher, besagt die Statistik, die Wolfgang Schmidt führt.