StartseiteRegionalMecklenburgische SchweizBesitzerin des Pfaus kennt den Bogen zum Todes-Pfeil

Erschossener Vogel

Besitzerin des Pfaus kennt den Bogen zum Todes-Pfeil

Rensow / Lesedauer: 2 min

Die Hausherrin von Gutshaus Rensow rätselt noch, warum der exotische Vogel ausgerechnet Ostern zu Tode kam. Ein Indiz indes scheint es zu geben.
Veröffentlicht:24.04.2019, 19:03

Artikel teilen:

„So, nun haben wir einen toten Pfau im Gefrierschrank“, scherzt Christina Ahlefeld-Laurvig mit einigem Galgenhumor, obwohl ihr eigentlich nicht zum Scherzen zumute ist. Der Ausdruck „Das arme Tier!“ kommt ihrem Zustand viel näher, denn einen erlegten Pfau auf ihrem Hof gefunden zu haben, stimmt sie sehr sehr traurig.

Zu Ostern hat die Hausherrin des barocken Gutshauses in Rensow den schönen Vogel mausetot liegen sehen – erschossen von einem Pfeil, wie die Polizei berichtete. Wer macht so etwas, und warum, mag man sich fragen? Christina Ahlefeld-Laurvig hat keine Vermutung.

Bogenschützen waren im Winter zu Gast

Indes glaubt sie nicht an eine böse Absicht. Zwar pflegen die exotischen Vögel relativ laut zu trompeten, aber dass Ruhestörung ein Motiv für eine scheußliche Tat gewesen sein könnte, mag ihr nicht in den Sinn. Denn das erlegte Tier war schließlich ein Weibchen. Und Krach machen nur die Männchen dieser erlesenen Exemplare. „Die Damen sagen gar nichts“, weiß die gebürtige Dänin.

Die Tatwaffe allerdings ist beredt. „Der Pfeil stammt von einem der Bogenschützen, die im Winter hier ein Firmenretreat gehalten haben“, hat sie erkannt. Und da sind wahrscheinlich nicht alle Pfeile aufgesammelt worden. „Ich nehme an, dass jemand den Pfeil gefunden und ausprobiert hat – und dabei bestenfalls leider zufällig den Pfau getroffen hat“, denkt die Hausherrin.

Gutshaus ist in einem Buch aus London zu sehen

Christina Ahlefeld-Laurvig und Knut Splett Henning als Barock-Fans halten sich die schillernden, aus Indien stammenden Vögel als Zeichen dieser schmuckreichen Zeit. Besonders schön ist es anzuschauen, wenn sie ihr prächtiges Rad schlagen. Die treuen Tiere verlassen kaum mal den Hof. „Wir haben ja noch Pfauen. Aber es ist sehr sehr schade“, bedauert die Hausherrin. Der Pfeil steckte zehn Zentimeter in der Pfauenhenne. Die Kripo ermittelt noch, wie es zu dem tödlichen Schuss hat kommen können. Pressesprecher Gert Frahm meinte, für konkrete Aussagen sei es noch zu früh.

Unterdessen ist Rensow aus anderem Grund einmal mehr positiv bekannt – und das europaweit. Wie Christina Ahlefeld-Laurvig weiter wissen ließ, ist nun bei einem Londoner Verlag mit Dependancen in den USA und Australien ein Buch über schmuckvolle, außergewöhnliche Interieurs weltweit herausgekommen: Mit stimmungsvollen Aufnahmen von außergewöhnlich eingerichteten Wohnmobilen in der Provence, Bauernhäusern in Bulgarien, Schiffen in Frankreich – und eben auch Gutshaus Rensow in MeckPomm. Stilbildend gehören hier die Pfauen einfach mit dazu.