Lelkendorf
Columbus auf Tour unter Ziegen und Gänsen
Lelkendorf / Lesedauer: 2 min
VonJürgen Güntherschulze
Das Waisen-Kälbchen der seltenen Cachena-Rinder wird im Haustierpark Lelkendorf mit der Flasche aufgezogen.
Lelkendorf.Zur Zeit entdeckt „Columbus“, ein vier Wochen altes Bullkalb der vom Aussterben bedrohten Cachena-Rinderrasse, seine neue Welt in der Jungtier-Aufzuchtstation des Haustierparks Lelkendorf. Als einzelnes Kalb mitten zwischen Zwergschafen mit ihren Jungtieren, jungen Girgentana-Ziegen, Puten, Enten und Diepholzer Gänsen fühlt es sich doch noch ein bisschen unsicher und allein. Wie gut, dass der kleine Columbus nachts zusammen mit einer sehr freundlichen Ovambo-Ziege nebst ihrem Zicklein im Aufzucht-Haus wohnt und sich dort sicher fühlt. Natürlich sind da noch die Tierpfleger, von denen das kleine Kalb mehrmals täglich die Flasche Ersatzmilch bekommt. Und wenn er erst die Milchflaschen sieht, dann drängelt er sich mit aller Macht vor. Er hat auch nichts dagegen, dass er die Milchflasche von Besucher-Kindern wie der kleinen Amelie aus Rostock gereicht bekommt.
Dabei hat das Leben von Columbus traurig begonnen. Tierpfleger fanden das kleine Kalb morgens schwach, aber gesund in der Nähe seiner Mutter liegend im riesigen Rindergehege des Haustierparks. Seine Mutter war schon seit Stunden aus unerklärlichen Gründen tot. Die konditionell gesunde Kuh ist wahrscheinlich durch Kreislaufversagen verendet. Leider steht in der Cachena-Herde keine andere Kuh als Ersatz-Amme zur Verfügung, so dass Handaufzucht angesagt ist.
Keine 50 Cachena-Rinder gibt es in Deutschland und auch weltweit liegt der reinrassige Bestand dieser wohl seltensten Rinderrasse Europas bei kaum mehr als 400 Tieren. Für die Erhaltungszucht kommt es also auf jedes gut veranlagte Tier an. Demnächst wird Columbus in die Cachena-Rinderherde eingewöhnt werden.