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Tiergarten Ivenack

Corona bestimmt Zugang zum Baumkronenpfad

Ivenack / Lesedauer: 3 min

Wer in den Ivenacker Tiergarten will, der muss einiges beachten. Das Forstamt hat wegen der Corona-Beschränkungen aber auch noch andere Sorgen.
Veröffentlicht:07.05.2020, 17:55

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Der 7.  Mai wäre eigentlich ein ganz besonderer Tag für das Forstamt Stavenhagen und für den Ivenacker Tiergarten geworden. Denn an diesem Tag sollte die feierliche Verleihung des Titels „Waldgebiet des Jahres“ in der Ivenacker Traditionshalle stattfinden. Viele Veranstaltungen sollten sich durch das Jahr ziehen. Darunter Konzerte und Waldtheater-Aufführungen. Doch die Corona-Krise machte dem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung.

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Für Forstamtsleiter Ralf Hecker und die anderen Angestellten heißt es nun warten. Auf ein neues Datum, an dem der Bund deutscher Forstleute (BdF) den Titel nun offiziell übergeben wird. „Wir beraten uns noch gemeinsam mit dem BdF“, sagte Hecker. Doch für ihn mache es nicht mehr viel Sinn, die Verleihung und die Veranstaltungsreihe in diesem Jahr durchzuführen. Denn momentan wisse niemand, wie schnell die Corona-Beschränkungen gelockert werden, ob die Leute über das Jahr noch sehr vorsichtig beim Besuch solcher Veranstaltungen sind. Einige Veranstaltungen seien ja auch schon ausgefallen. Hecker wirbt eher dafür, dass die Veranstaltungen im nächsten Jahr nachgeholt werden und dass der Ivenacker Tiergarten 2021 das Waldgebiet des Jahres sein wird.

Baumkronenpfad als Einbahnstraße und ohne Fahrstuhl

Seit dem 1.  Mai ist aber das Kassenhäuschen besetzt. Der Baumkronenpfad ist nach der coronabedingten Schließung wieder offen. „Am Freitag und Sonntag war schon viel los“, erzählte der Forstwirt Frank Zimmermann im Kassenhäuschen. „Es kamen ein paar Hundert Besucher am Tag“, schätzte er. Am Donnerstagvormittag habe er etwa 50 Besucher gezählt. In der Woche sei eben nicht ganz so viel los. Geöffnet ist jetzt von 9 bis 17.30 Uhr täglich.

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Doch die Besucher müssen einiges beachten. Es darf nur jeweils eine Person das Kassenhäuschen betreten. Sie müssen sich darauf einstellen, dass der Fahrstuhl des Aussichtsturms nicht in Betrieb ist. Denn nur so können die Forstleute sicher sein, dass die Gäste den Baumkronenpfad nur über den seichten Aufstieg erkunden und es weniger Kontakte zwischen den Besuchern gibt. „Wenn sie sich doch dichter als zwei Meter kommen, sollten sie Schutzmasken aufsetzen“, so Hecker. Für den Ausgang bekommt jede Familie einen Chip. Davon dürfen die Forstleute nur 25 ausgeben. Auch das ist eine Sicherheitsmaßnahme gegen Gedränge.

Café-Betreiberin startet in letzte Saison

Die Besucher waren am Donnerstag begeistert. „Das ist richtig super“, sagte ein Großelternpaar aus Neubrandenburg, das seinen Enkel mitgenommen hatte. Auch Helga und Winfried Bartelt aus Anklam hatten ihre Enkelin Amelie dabei. „Sonst machen wir Hausaufgaben. Heute haben wir Wandertag“, sagte Helga Bartelt. Die Ivenacker Eichen kennen sie schon aus DDR-Zeiten. „Der Baumkronenpfad ist wirklich toll“, schätzten sie ein. Nur der Spielplatz im Park könnte nach Einschätzung der Enkelin etwas größer sein. Monique Magnus war aus Demmin gekommen. „Mein Großvater war hier Wildhüter“, berichtete sie. Am Ende bedauerten sie doch, dass ihre Familie den Baumkronenpfad nicht gebucht hatte. Aber den wollen sie beim nächsten Besuch erklimmen.

Das Tiergarten-Café von Helga Strehlow wird am Sonnabend, dem 9.  Mai, eröffnen. „Täglich von 10 bis 17  Uhr“, sagte sie. Sie habe Vorkehrungen zum Corona-Schutz getroffen. Es sei auch ihre letzte Saison.