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Baupläne

Dargun wagt sich an das nächste Wohngebiet

Dargun / Lesedauer: 3 min

Hinter dem Lindenweg ist Dargun eigentlich schon zu Ende. Doch hier zwischen Friedhofsmauer und Plattenstraße soll nun ein ganz neues Wohngebiet entstehen – mit bis zu 60 Eigenheimen.
Veröffentlicht:08.11.2019, 05:16

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Was führen die Stadtväter da nur hinter dem Lindenweg im Schilde? Das fragen sich seit einiger Zeit schon viele Darguner. Vor allem jene, denen hier noch eine der etwa 100 Garagen gehört, die auf städtischen Flächen stehen und damit längst nicht mehr sicher sind, wenn für die riesige Fläche zwischen Friedhofsmauer, Lindenweg und Plattenstraße mal was Neues geplant sein sollte. Und dafür ist die Zeit jetzt ran. Zwischen 50 und 60 Eigenheime sollen hier in den nächsten Jahren entstehen. „Wir wollen hier junge Familien ansprechen, die sich Wohneigentum schaffen wollen und damit auch möglicherweise einen Einwohnerzuwachs erreichen“, sagt Planer Mirko Leddermann, der am Mittwochabend dem Darguner Bau-Ausschuss das künftige Wohngebiet vorstellte.

Zugelassen sind hier nach seinen Worten Häuser mit zwei Vollgeschossen und einer Firsthöhe bis zu 9,50 Metern. Möglich wären auch Einliegerwohnungen für Ferienzwecke, wie Leddermann sagte. In unmittelbarer Nähe des Wohngebietes wird einmal die Umgehungsstraße um Dargun herumführen. Lärmprobleme seien deshalb aber nicht zu erwarten, habe eine Abstimmung mit dem Straßenbauamt ergeben, wie der Planer versicherte.

Dass sich Dargun nach dem Forsthof/Hohenlockstedter Weg, wo noch nicht einmal die Hälfte der möglichen Bauplätze vergeben ist, schon an die Planung des nächsten Wohngebietes wagt, klingt erst einmal recht abenteuerlich, hat aber seinen Grund, wie Bent Russow vom städtischen Bauamt erläutert: „Wir können derzeit gar nicht so viel bedienen, wie wir Nachfrage haben.“

Bleiben Flächen für Spaziergänger?

Nicht nur die Garagenbesitzer sehen derweil die neuen Baupläne skeptisch, auch den Bewohnern an der Diesterweg- oder Rudolf-Tarnow-Straße dürfte künftig etwas fehlen. Für sie sei der Bereich hinter dem Lindenweg doch so etwas wie ein Naherholungsgebiet, meinte Tom Knoche im Bau-Ausschuss: „Ich finde es schade, dass die jetzige Nutzung damit ausgeschlossen wird.“ Doch hinter dem Spielplatz gebe es auch künftig noch genug Flächen für Spaziergänger, findet Bürgermeister Sirko Wellnitz. So wie der Sport- und Freizeitpark soll auch der Schulwald von den Bauplänen nicht berührt werden.

Anders sieht es nun aber bei den Garagen aus, von denen die große Mehrzahl noch genutzt wird. Dass sie keinen Bestandsschutz haben, sei bereits in den Pachtverträgen vermerkt, machte Wellnitz deutlich, versuchte aber zugleich zu beruhigen: Die Bebauung könnte ja auch auf einer anderen Seite beginnen. Das hält Bürgervorsteherin Susan Schwebke allerdings eher für unwahrscheinlich. Die Bauherren würden gewiss nicht zuerst Grundstücke an der Friedhofsmauer oder in unmittelbarer Nähe zur Umgehungsstraße kaufen, ist sie überzeugt.

Ein Trost bleibt den Garagennutzern: Für sie sollen zumindest Parkplätze als Kompensation entstehen. So steht es jedenfalls in den Planungen.