StartseiteRegionalMecklenburgische SchweizKnöllchen für schiefes Parken?

Privater Parkplatz in Teterow

Knöllchen für schiefes Parken?

Teterow / Lesedauer: 3 min

Der Parkplatz am Dienstleistungszentrum in der Teterower Poggestraße wird privat überwacht. Ein Autofahrer wehrt sich nun aber gegen einen Strafzettel, bei dem es um wenige Zentimeter ging.
Veröffentlicht:23.03.2019, 08:27

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„Dieses Knöllchen zahle ich nicht.“ Das schwor sich ein Autofahrer aus dem Umland von Teterow (Name der Redaktion bekannt). Er soll dafür blechen, dass die Reifen seines Pkw während eines Einkaufs auf der weißen Markierung einer Parklücke standen und noch einige Zentimeter darüber hinausragten. 30 Euro will man von ihm haben. Auf dem Ausdruck, der einem Kassenzettel ähnelt, finden sich Worte wie Tatvorwurf und Vertragsstrafe. Das hält der Autofahrer für überzogen.

Sein Ärger richtet sich aber nicht gegen die Mitarbeiter des städtischen Teterower Ordnungsdienstes, die normalerweise für das Verteilen von Knöllchen in der Stadt verantwortlich sind. Sauer ist der Autofahrer auf die PRS Parkraum Service GmbH in Wickede (Nordrhein-Westfalen), die seit knapp zwei Jahren den großen Parkplatz am Dienstleistungszentrum in der Poggestraße  8 bewirtschaftet.

Schon viele Beschwerden beim Rathaus

Die Mitarbeiter achten darauf, dass Dauerparker die Stellflächen nicht tageweise blockieren. Sie verteilen Knöllchen, wenn Autofahrer ihre Vehikel länger als drei Stunden abgestellt haben. Höchstwahrscheinlich aber auch, wenn jemand keine Parkscheibe hinter die Windschutzscheibe gelegt hat. Autofahrer hatten sich schon 2017 zuhauf bei der Stadt Teterow darüber beschwert. Doch dort musste man sie immer an die Firma verweisen, die für das Privatgelände zuständig ist.

Dass es zwischen Edeka, Apotheke und Arztpraxen eine private Parkplatzüberwachung gibt, das war dem genannten Autofahrer durchaus bekannt. Doch dass man dort derart kleinlich ist, wusste er bisher nicht. In seinem Widerspruch bestreitet er, dass er fehlerhaft in der Lücke stand. Wenn ein Pkw nicht ganz gerade steht, müsse das noch kein Parkverstoß sein, meint er. Er habe auch nicht anders einparken können. Denn ein benachbarter Pkw habe schon einen Teil seiner Parklücke mitgenutzt. Der Betroffene verweist zudem darauf, dass ein Zusatzzeichen am blauen Parkplatzschild fehlt. Und wenn doch eine Strafe notwendig gewesen wäre, dann höchstens die ortsüblichen 10 Euro – nicht aber das Dreifache.

Beim Einparken noch zugesehen

Am meisten ärgert sich der Autofahrer aber darüber, dass der zuständige Mitarbeiter der Parkplatzüberwachung ihn sogar beim Einparken beobachtet habe, nichts sagte und ihm dann trotzdem einen Strafzettel an das Auto klemmte. „Es wäre die Pflicht Ihres Mitarbeiters gewesen, mich auf einen Parkverstoß hinzuweisen“, schreibt er an die Firma in Nordrhein-Westfalen und bittet darum, die Forderung zu stornieren.

Die Geschäftsführung der PRS Parkraum Service GmbH äußerte sich bisher nicht zu dem Vorfall. Sie antwortete bisher auch nicht auf eine Anfrage des Nordkurier.

Der Parkplatz des schwarz-gelben Netto in Teterow wird ebenfalls von einer Parkraumfirma bewirtschaftet, weil es dort immer wieder Ärger mit Dauer- und Fremdparkern gab. Bei Lidl, Norma, Rewe und Famila in Teterow ist hingegen keine Firma mit der Überwachung beauftragt.