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Härteprobe

Früher Storch trotzt nun Eis und Schnee

Belitz / Lesedauer: 2 min

Kaum angekommen, bekommt der Storch in Belitz wieder mal die volle Wucht des Winters ab. Dieser Storch kennt aber solche Situationen.
Veröffentlicht:11.02.2021, 15:14

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Statt von Frühling zu künden, bekommt der Storch in Belitz – kaum angekommen – die volle Wucht des Winters ab. Er steht in Schnee und Eis, muss zweistelligen Minusgraden trotzen und hatte sich eisigem Ostwind zu widersetzen. Fast sah es so aus, als habe das den Ankömmling wieder vertrieben. Einige Tage lang wurde er in Belitz nämlich nicht gesehen, gerade als der scharfe Wind übers Land fegte. Den Teterower Storchenhorstbetreuer Wolfgang Schmidt wundert das nicht. Der Belitzer Storch werde sich anderswo was gesucht haben, meint er. „Er kennt das ja. Solche Situationen hat er schon ein paar Mal durch, wenn die letzten Jahre auch nicht so extrem waren.“ Wolfgang Schmidt ist sich auch relativ sicher, dass Adebar bei der Futtersuche findig ist. „Störche sind aus meiner Sicht Nahrungsopportunisten, die finden schon was“, sagt er. Er könne sich vorstellen, dass der Belitzer Storch eine Scheune oder auch einen Stall ausfindig gemacht hat und Mäuse jagt, um sich zu stärken und bei Kräften zu bleiben. Jedenfalls hofft er das. Ein paar Tage Schmalkost überstehe der Storch aber auch, fügt er hinzu.

Hering auf dem Speiseplan

Der Belitzer Storch ist seit zig Jahren der Erste, der sich auf seinem Horst niederlässt und damit sozusagen das Storchenjahr eröffnet. Und das nicht nur in der Mecklenburgischen Schweiz, sondern landesweit. Schon so einige Male hat er sich kalte Füße geholt. 2005 und 2006 etwa. Da hatten es Belitzer dann sogar übernommen, „ihren“ Storch durchzufüttern und hatten seinerzeit für ihn Hering auf den Speiseplan gesetzt. 2011 hatten es die Störche besonders schwer. Da waren sie bereits am 20. Januar in Belitz eingeflogen. So früh wie nie. In Absprache mit „Storchenvater“ Schmidt hatte Barber Bongardt die ausgemergelten Tiere gefüttert, sie kamen bald schon auf ihr Rufen zur Futterstelle.

Das war jedoch nicht unumstritten, Kritik gab es seitens des Naturschutzes. Auch im Winter 2013 und nichtzuletzt 2018 hatten sich Tierfreunde Sorgen um den Belitzer Storch gemacht. 2018 herrschten zu gleicher Zeit wie jetzt klirrende Nachtfröste in der Mecklenburgischen Schweiz und setzten dem Storch zu. Wer regelmäßig so früh ankomme, der kennt die Umstände und komme damit zurecht, meint Wolfgang Schmidt aber. Notfalls fliege der Storch bis nach Marlow.