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Appell an alle

Fußballer von Stavenhagen rufen zum Blutspenden auf

Stavenhagen / Lesedauer: 3 min

Ein Sportverein in Stavenhagen startet am letzten Sonntag dieses Jahres eine große Blutspende- und Typisierungsaktion im Waldstadtion. Diesmal wird es hier keine Rivalen oder Gegner geben, sondern nur Menschen, die etwas Gutes tun. Kickers JuS hofft auf viele Spender.
Veröffentlicht:23.12.2019, 14:59

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Manchmal gibt es ungewöhnliche Wege, um anderen Menschen etwas für ihre Großzügigkeit zurückzugeben. Ein Sportverein wie Kickers JuS 03 in Stavenhagen lebt von Spenden und Sponsoren. Ohne die wäre die erfolgreiche ehrenamtliche Arbeit nicht möglich. Nun wollen auch die Fußballer etwas Gutes tun. Eigentlich dachte sich Franz Kokel, Mittelfeldspieler in der Landesklasse-Mannschaft, dass sie als Männermannschaft vor einem ihrer Spiele Blut spenden sollten, aber das wäre schlecht und körperlich kaum zu verkraften gewesen, meint der sportliche Leiter Matthias Mosch. Als Physiotherapeut kann er das einschätzen, fand aber die Idee als solche gut. „Und dann könnten wir gleich das Ganze viel größer aufziehen.“

Gute Voraussetzungen hat der der Fußballverein in seinem heimischen Waldstadion in Stavenhagen. Die Vereinsräume seien bestens dafür geschaffen. Also schrieben die Kicker das Deutsche Rote Kreuz (DRK) an und das habe sich prompt gemeldet. So startet am kommenden Sonntag, dem 29. Dezember, sowohl eine Blutspende- als auch eine Typisierungsaktion für die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) von 9 bis 13 Uhr. Gerade zwischen den Jahren müsse ausreichend Blut vorrätig sein. „Therapien kennen kein Weihnachten“, sagt Mosch. Unabhängig von ihrer Idee hatte das DRK ohnehin vor, eine Aktion in der Zeit der Festtage zu starten. Also sei vom Blutspendedienst Rostock für diese dann das Waldstadion ausgewählt worden.

Verbunden mit einer Typisierung

„Wir möchten als Verein auf diese Weise der Gemeinschaft etwas zurückgeben.“ Es sei leicht, Leben zu retten und zu erhalten. Denn auch Krebspatienten würden Blut brauchen und müssen damit versorgt werden. Jeder könne mal in die Situation kommen, gespendetes Blut zu brauchen. Die Männermannschaft fahre in einem Umkreis von 100 Kilometern zu ihren Auswärtsspielen, komme im Jahr auf etwa 1500 Kilometer auf der Straße. Der Nachwuchs von der A-Jugend bis zu den Bambini seien 4000 bis 6000 Kilometer jährlich unterwegs – Eltern, Übungsleiter, Kinder. „Zum Glück ist bisher noch nie etwas passiert“, sagt Mosch. Aber wie schnell könne sich unverschuldet ein Unfall ereignen? Das höre man jeden Tag in den Nachrichten.

Vor über zehn Jahren haben sich die Fußballer schon einmal an einer Typisierungsaktion der DKMS in Stavenhagen beteiligt, als Stammzellen für die kleine Maren gesucht wurden. Deshalb sollte die Blutspendenaktion wieder mit einer Typisierung verbunden werden. Matthias Mosch weiß, dass viele der rund 200 Vereinsmitglieder am Sonntag kommen und sich „anzapfen“ lassen wollen. Doch hofft er, dass noch viel, viel mehr den Weg ins Waldstadion finden, auch sonstige Rivalen. Vielleicht könne ja die Aktion andere Fußballer sportlich anstacheln.

Unterstützt werde die Aktion der Kickers JuS vom langjährigen Partner Netto. „An diesem Tag wird es keine Rivalen oder Gegner geben“, meint Initiator Franz Kokel. „Wer das Waldstadion betritt, hat Heimspiel. Grüße auch nach Malchin, Neukalen oder Faulenrost.“