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Fernsehversorgung

Großvermieter zweifeln nach Ausfällen an Vodafone

Teterow / Lesedauer: 3 min

Großräumige Ausfälle von Kabel-Vodafone in diesem Jahr haben die Wohnungsgesellschaften und -genossenschaften in Mecklenburgs Schweiz ins Grübeln gebracht. Will schon jemand den Anbieter wechseln?
Veröffentlicht:22.10.2020, 09:25

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Der September und der Oktober sind bisher ohne Zwischenfälle im Netz von Kabel-Vodafone vorübergegangen. Doch die großräumigen Ausfälle in der Versorgung mit Fernsehen, Internet oder Telefon im Frühjahr und Sommer haben den einen oder anderen Großvermieter dennoch zum Nachdenken gebracht. So etwa Ivo Fischer, Geschäftsführer der Wogema in Malchin. Er kommt langsam ins Grübeln, ob Vodafone noch der richtige Anbieter für die Mieter ist. „Zwei bis drei Monate kam es ganz gehäuft“, schilderte er. Das hätten die Mitarbeiter der Malchiner Wohnungsgesellschaft auch an verunsicherten Anrufen ihrer Mieter mitbekommen.

Die Wogema habe günstige Preise für die Mieter ausgehandelt. Die Verträge würden die Mieter aber selbst schließen oder auf Wunsch einen anderen Anbieter wählen. Momentan will die Wogema noch abwarten. Doch wenn es weitere Ausfälle gebe, dann müsse man tatsächlich über einen Wechsel des Partners nachdenken, so Fischer. Dabei ist ihm klar, dass das ein riesiges Rad ist, an dem die Wohnungsgesellschaft dann drehen würde. Er habe aber schon eine Beschwerde an die Chefetage von Vodafone geschickt – in der Hoffnung, dass sich dauerhaft etwas tut, auch in Sachen Unternehmenskommunikation.

Neuer Anbieter bräuchte gewissse Schlagkraft

Bei der Wohnungsbaugenossenschaft Teterow hat man den Gedanken, den Versorgungsvertrag für die 180 Wohneinheiten mit jemand anderem zu schließen, auch schon gehabt, so Vorstand Thomas Börger. Doch man habe Informationen bekommen, dass die Problemstellen in der Glasfaserleitung jetzt ausgebessert oder „umfahren“ werden. Derzeit funktioniere alles. Bei einem Wechsel brauche man auch einen Anbieter, der eine gewisse Schlagkraft und am besten schon Anschlussboxen in den Häusern hat. Die Mieter könnten aber auch jetzt schon frei einen anderen Anbieter wählen.

Bei der Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft Gnoien (WOVG) sieht man derzeit keinen Grund für einen Wechsel im Versorgungsvertrag. Laut Geschäftsführer Roland Kotsch seien zwar auch viele Mieter in den 250 Wohneinheiten von mehreren Vodafone-Kabel-Ausfällen betroffen gewesen. „Doch wir haben einen guten Ansprechpartner in Hamburg“, sagte Kotsch. Den rufe er direkt an. „Das klappt recht gut.“

Ausfälle hatten sehr unterschiedliche Ursachen

Die Wohnungsverwaltung Stavenhagen befindet sich in ihren Gedanken irgendwo dazwischen. „Wir sind in dieser Frage hellwach“, sagte Geschäftsführer Paul Kokel. Das Unternehmen beobachte die Situation. Schließlich habe die Wohnungsverwaltung den Versorgungsvertrag mit Kabel-Vodafone geschlossen und wolle gewährleisten, dass die Mieter auch Empfang haben – auch wenn sie die Verträge selbst geschlossen haben.

Bei der Wohnungsgesellschaft Teterow gibt es offenbar keinen Versorgungsvertrag mit Kabel-Vodafone. „Anbieter in unseren Beständen sind derzeit Telekom, Vodafone, Stadtwerke Teterow. Unsere Mieter können den Anbieter frei wählen“, teilte Geschäftsführerin Manuela Hilse mit. Deswegen stellt sich auch die Frage nach einem Anbieterwechsel nicht.

Bei Vodafone bittet man um Verständnis. Es gebe derzeit keine Ausfälle. Die Störungen im Juli und August hätten sehr unterschiedliche Ursachen gehabt. Einmal habe es einen Defekt in einer Betriebsstelle gegeben. Das andere mal sei ein Glasfaserkabel beschädigt worden. Leider komme das überall in Deutschland vor und liege nicht in jedem Fall bei Vodafone begründet. Grundsätzlich habe Vodafone aber eine leistungsstarke und sichere Infrastruktur, hieß es.