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Stadionöffnung

Hansa-Fans hoffen auf einen Sieg ohne Krawall

Teterow / Lesedauer: 4 min

Das ist emotional: Wenn Hansa Rostock am Samstag um den Aufstieg kämpft, dürfen auch 7500 Zuschauer dabei sein. Fans aus der Mecklenburgischen Schweiz sehen das kontrovers.
Veröffentlicht:21.05.2021, 15:30

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Dem FC Hansa Rostock drückt wohl fast das ganze Bundesland kräftig die Daumen. Schließlich kämpfen die Fußballer gegen den VfB Lübeck um den Aufstieg in die zweite Bundesliga. Die Teterower Fans Manfred und Thomas Fitzner sowie Michael Schmitus können das Spiel sogar in Rostock miterleben. Sie sind zwei von 7500 Fans, die heute beim Spiel im Ostseestadion dabei sein dürfen. Diese Öffnung haben die Landesregierung, die Stadt Rostock und verschiedenste Behörden aufgrund eines umfassenden Hygienekonzeptes gestattet.

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Kleine Vereine als Leidtragende

„Hansa gewinnt, an was anderes denke ich gar nicht“, sagt Michael Schmitus und Manfred Fitzner nickt. Die langjährigen Fans wollen nur ein spannendes Spiel sehen. Aktionen wie diejenige, bei der vergangenes Wochenende Fans den Mannschaftsbus auf der A9 ausbremsten, seien lebensgefährlich. Davon distanzieren sie sich. Sie glauben, dass von den Fans, die im Stadion sind, keine krassen Aktionen ausgehen. „Es sind so viele Ordner da, als wenn das Stadion ausverkauft wäre“, erklärt Fitzner. Doch was außerhalb passiere, könne er nicht sagen.

Detlef Blehk, Vereinsvorsitzender des SV Teterow 90, wünscht sich für das Spiel am meisten, dass in Rostock alles friedlich ablaufe. „Es hat keiner etwas davon, wenn Schaufenster kaputt gehen oder das Stadion demoliert wird“, sagt der 67-Jährige. Zu der Stadionöffnung hat er eine geteilte Meinung. Einerseits müsse das gesellschaftliche Leben wieder in Gang kommen. Andererseits seien die kleinen Vereine die Leidtragenden des Corona-Lockdowns. „Die Fluktuation, also die Austritte, ist hoch und diese Leute kommen auch nicht mehr zurück“, sagt Blehk, der die A-Jugend beim SV Teterow 90 betreut. Am wichtigsten sei, dass der Nachwuchs und die Männermannschaft trainieren könnten. So ähnlich sieht es auch Manfred Fitzner. „Der Jugend- und Amateursport muss so behandelt werden wie der Profisport“, sagt er. Auch bei den kleinen Vereinen gebe es Hygienekonzepte, sagt er. Detlef Blehk hofft nun, dass sie ab Mittwoch wieder loslegen können.

Keine Angst vor einer Ansteckung

Für Eberhard Hoth von den Stavenhagener Punkt-Piraten ist die Stadionöffnung für Zuschauer eine politische Entscheidung. Denn mit der Gastronomie gehe es einen Tag später wieder los. „Es ist ein Neu-Anfang und wenn der klappt, sieht die Landesregierung, dass man solche Veranstaltungen durchführen kann“, sagt Hoth, der heute auch das Spiel im Stadion verfolgt. Er habe keine Angst vor einer Ansteckung, so Hoth, der selbst noch als Schiedsrichter auf dem Platz steht und Vorsitzender des Schiedsrichterausschusses des Kreisfußballverbandes Mecklenburgische Seenplatte ist. Er vertraue dem Hygienekonzept. Zudem lasse er sich vorher testen und trage eine Maske.

Hoth hofft zudem, dass die Fans „nur“ positiv durchdrehen und ihre Freude zeigen. Die Aktion auf der A9 sei auch für ihn ein „No-Go“ gewesen. „Ich glaube nicht, dass jemand auf den Rasen läuft, denn dann wird die Veranstaltung abgebrochen“, gibt Hoth die Vereinsinfos wieder.

Tabellenplatz nicht nur mit Glück erreicht

Er freue sich nun auf das Spiel. Er hoffe, dass der Druck nicht zu groß werde und die Mannschaft nicht zu schwere Beine habe. So hätte ihm in den letzten Partien die spielerische Leichtigkeit gefehlt. Zudem hätten sie auch in so einigen Spielen Glück gehabt. Doch bei 20 Siegen und 10 Unentschieden aus 37 Spielen könne man nicht von Glück sprechen. „Jeder steht für den anderen ein, das Miteinander stimmt einfach“, sagt Hoth. Zudem leisten auch Vorstandsvorsitzender Robert Marien und die sportliche Führung Martin Pieckenhagen sowie Trainer Jens Härtel einen guten Job. Auch Manfred Fitzner und Michael Schmitus schätzen Trainer Jens Härtel. „Er ist fachlich-besonnen und ruhig“, sagt Schmitus. Er habe einen großen Anteil an der sportlichen Entwicklung in dieser Saison, ergänzt Fitzner.