Die kommende Impfpflicht für Pflegekräfte könnte schon in wenigen Wochen zu heftigen Problemen im Gesundheitswesen von Mecklenburg Vorpommern führen. Davor warnte am Donnerstag der Landrat des Kreises Rostock, Sebastian Constien (SPD).
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Bis zu ein Drittel des Personals wird fehlen
Den Versorgungsauftrag im Kreis sehe man als „klar gefährdet” an, hieß es auf Nordkurier-Anfrage aus dem Güstrower Landratsamt. Man rechne mit deutlichen Ausfällen von Personal in den kommenden Wochen. Sowohl durch die gesetzliche Impfpflicht für Gesundheitsberufe, die ab Mitte März greift, als auch durch die neue Corona-Variante Omikron.
Omikron und Impfung
Laut Kay-Uwe Neumann, Büroleiter des Landrates, könnten diese Ausfälle nicht kompensiert werden. Man gehe derzeit davon aus, dass 10 bis 20 Prozent der Pflegekräfte wegen der Impfpflicht ausfallen könnten. Dazu kämen etwa 15 Prozent, die krankheitsbedingt durch eine Omikron-Infektion ausfallen könnten. Dabei handele es sich um grobe Schätzungen nach Gesprächen mit Kliniken und Pflegediensten.
Wie genau die Impfpflicht durch die Behörden umgesetzt wird, sei aber derzeit noch nicht abschließend geklärt. Man befinde sich dazu in einem „echten Dialog”, so Neumann, mit dem Landesministerium für Gesundheit.
Aufwand für Gesundheitsämter "schlicht nicht leistbar"
Fragen zur konkreten Durchführung wären offen. Der damit verbundene Aufwand wäre laut Landrat Sebastian Constien (SPD) "derzeit durch die Gesundheitsämter des Landkreises schlicht nicht leistbar", heißt es auf Nordkurier-Anfrage. Derzeit bereite sich der Landkreis Rostock über eine eigens hierfür eingerichtete "Task Force" auf die Einführung der Impfpflicht für Pflegekräfte vor.
Anmerkung: Dieser Artikel wurde am 21. Januar um 11 Uhr um weitere Informationen ergänzt.
Kommentare (1)
Ein Bedenkenträger. Der
Ein Bedenkenträger. Der Ausfall in Frankreich nach der Einführung der Impfpflicht für Pflegekräfte beträgt weniger als 1 %. Fast alle haben sich danach impfen lassen. Man muss es zur Pflicht machen!