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Jäger fordert nach Wolfsriss Jagd der Tiere

Großen Luckow / Lesedauer: 2 min

Gerippe und ausgeweidete Kadaver sind häufig ein Zeichen, dass der Wolf nicht weit ist. Ein Jäger spricht nun deutliche Worte.
Veröffentlicht:13.01.2022, 15:45

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Teile eines Tierskelettes auf der einen, Teile des Rehfelles auf der anderen Stelle – einem Jäger aus Waren war bei dem Anblick nahe Großen Luckow so gut wie klar, dass es sich dabei um einen Wolfsriss handeln muss. „Die Wolfsfährten waren dort sehr eng zu sehen“, schildert der Mann, der seinen Namen nicht nennen möchte, seine Beobachtungen nahe des Kadavers. Der 44-Jährige vermutet, dass es sich bei dem Tier um ein weibliches Reh handelt. Er habe den Kadaver am Sonntag beim Spaziergang mit seiner Familie entdeckt, da sei der schon ein bis zwei Tage alt gewesen, vermutet der passionierte Jäger.

Der Waidmann registriert eine starke Zunahme des Wolfsgeschehens. So habe er als Jäger 2020 und 2021 zudem vier Wolfsbegegnungen gehabt. Er stelle auch beim Verhalten von Rehwild Veränderungen fest. So halten sich die Tiere verstärkt in der Nähe von Ortschaften auf, suchen dort Schutz.

Tiere verändern ihr Verhalten

Auch Ralf Hecker berichtet, das ganze vergangene Jahr mitbekommen zu haben, dass der Wolf da sei. Hecker ist Leiter des Forstamtes Stavenhagen, wozu auch das Gebiet bei Großen Luckow zählt. Besonders im Panstorfer Wald, den er von der Jagd gut kenne, habe es entsprechende Signale, wie beispielsweise Sichtungen, gegeben. Auch ein entsprechendes Rissgeschehen, zum Beispiel beim Damwild, verzeichnete er. Zudem stelle auch er Veränderungen beim Verhalten von Rehwild fest. So seien die Tiere nun meist nachts unterwegs, sehr schreckhaft und verhalten sich sehr vorsichtig. Alles passiere sehr heimlich, formulierte es der Forstamtsleiter.

Da die Wölfe ein großes Streifgebiet haben, sei es durchaus möglich, dass sie auch bis nach Großen Luckow kommen. Allerdings handele es sich im Forstamtsgebiet bislang nur um durchziehende Wölfe, so Hecker. So gelte das Gebiet, das sich von Neubrandenburg bis Teterow und von Demmin bis Waren erstreckt, für den Wolf als unübersichtlich. Wie der Forstamtsleiter erläutert, seien Wölfe jedoch anpassungsfähig. „Wir müssen damit rechnen, dass sich ein Wolfsrudel niederlassen könnte“, blickt Ralf Hecker in die Zukunft.

In den Augen des Jägers nimmt die Wolfspräsenz mittlerweile überhand. Deswegen würde er es befürworten, dass das Recht, den Wolf zu jagen, ins Landesjagdrecht aufgenommen würde.

Dort ist es nicht verankert. Im Gegenteil. Laut Wolfsmanagementplan des Landes werde dem Wolf durch die EU sogar ein besonderer Schutzstatus zugesprochen.

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