StartseiteRegionalMecklenburgische SchweizKaputte Straße raubt Anwohnern den Schlaf

Tempo 30 abgelehnt

Kaputte Straße raubt Anwohnern den Schlaf

Kummerow / Lesedauer: 2 min

In Kummerow, Leuschentin und Axelshof hätte die Gemeinde gern 30 km/h in den Ortsdurchfahrten. Doch der Landkreis lehnt das ab, obwohl die Straße immer mehr zerfahren wird.
Veröffentlicht:14.12.2017, 06:15

Artikel teilen:

Wenn Bernd Meyer im Bett liegt, dann schreckt er nachts oft hoch. Der Leuschentiner wohnt direkt an der Kreisstraße. Der Lkw-Verkehr habe in Leuschentin, Kummerow und Axelshof zugenommen. Viele Brummi-Fahrer der Speditionen würden die Strecke über Kummerow, Grammentin nach Demmin gern als Abkürzung nehmen. Vor allem ohne Ladung seien die Laster laut. Viel zu schnell würden 40-Tonner durchs Dorf fahren. Schwingungen seien in den Häusern zu spüren, und die Gläser in der Schrankwand würden wackeln.

Die Straße sei gar nicht für solche Tonnagen ausgelegt, meint der Leuschentiner. An einigen Stellen sei nur Kopfsteinpflaster mit Bitumen überzogen worden. Die Straße sei zudem sehr schmal. Schon wer mit dem Pkw entlang fährt, merke an den Dellen, wie desolat die Fahrbahn sei.

Mehrfach beim Landkreis abgeblitzt

Der Zustand werde immer schlimmer. In Leuschentin steht ständig Wasser, wenn es geregnet hat. Meyer weiß, dass sich die Gemeinde mehrmals an den Kreis Mecklenburgische Seenplatte gewandt hat. Gemeindevertreter Andre Ebeling bestätigt das. Aber immer wieder habe der Landkreis es abgelehnt, die Geschwindigkeit auf 30  km/h und die Tonnen zu begrenzen. In den Städten wie Malchin und Stavenhagen sei auch nachts die Geschwindigkeit auf der Durchfahrt herabgesetzt worden. Warum nicht hier?

So schnell wird sich auch nichts ändern. Offensichtlich werden die Anwohner in den Dörfern damit leben müssen. Wie Kreis-Sprecherin Haidrun Pergande erklärte, habe die Gemeinde Kummerow im Februar 2015 eine Geschwindigkeitsreduzierung auf 30 km/h während der Nachtstunden für die Ortsdurchfahrten Kummerow, Leuschentin und Axelshof beantragt. „Der Antrag wurde abgelehnt, weil es auf der Strecke kein erhöhtes Unfallgeschehen gibt, das eine Geschwindigkeitsreduzierung rechtfertigen würde“, so Pergande.

Die Geschwindigkeit sei auf der Straße außerhalb der Ortschaften auf 80  km/h beschränkt. Ob und wann vielleicht einmal die Straße ausgebaut wird, das sei vorerst nicht absehbar, erklärte die Kreis-Sprecherin.