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Kranke Pia ist jetzt ein glückliches Schulkind

Teterow / Lesedauer: 4 min

Ein achtjähriges Mädchen aus Teterow kämpft tapfer gegen den Krebs. Die Therapien schlagen an. Inzwischen geht Pia zur Schule und bald geht ein weiterer Wunsch in Erfüllung.
Veröffentlicht:08.09.2022, 06:52

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Alles wird gut. Davon ist Mandy Schröder jetzt überzeugt. Zwar hat ihre achtjährige Tochter noch nicht ganz den Krebs besiegt, aber sie ist auf dem besten Wege dorthin. „Pia geht es gut, sie strahlt wieder“, sagt die 28-jährige Mutter. Zwar befindet sich die kleine Teterowerin gerade wieder in der Universitätsklinik Greifswald zu einer vierten Antikörper-Therapie, aber das seien zehn überschaubare Tage.

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Pia darf endlich zur Schule gehen

Von Mal zu Mal geht es Pia immer besser. „Endlich darf sie auch zur Schule gehen“, sagt Mandy Schröder. Mitte August wurde Pia eingeschult. So glücklich habe sie ihre Tochter lange nicht mehr gesehen. „Wir sind guter Dinge, sie wird es schaffen. Die langen Klinik-Aufenthalte liegen hinter uns.“

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Viele Menschen nehmen Anteil

Die letzten anderthalb Jahre waren hart. Im Februar 2021 war bei Pia ein Neuroblastom entdeckt worden, das sich im Brustraum ausgebreitet hatte. Es folgten mehrere Operationen, Stammzellen-, Chemo- und Strahlentherapien. Das Schicksal des Mädchens hat viele Menschen berührt und berührt sie weiter. „Die Leute nehmen nach wie vor Anteil“, stellt Mandy Schröder dankbar fest.

Sämtliche Nebenwirkungen schlugen zu

Nach der letzten Strahlentherapie im Februar/März in Essen gab es noch einmal Höhen und Tiefen. Beim ersten Zehn-Tage-Block einer anschließenden Antikörper-Therapie in Greifswald ging es Pia zunächst schlecht. Sämtliche Nebenwirkungen habe sie erleben müssen: Atemnot, Sauerstoffmangel, Fieber, Schmerzen, Einlagerung von Wasser. Hinzu kam, dass sie wegen eines multiresistenten Keimes isoliert im Zimmer liegen musste.

Pool-Party zur Einschulung

Doch seither läuft es besser. Die Therapie schlägt an. Beim dritten Mal sei sie auf dem Flur schon herumgehopst und habe Turnübungen gemacht. „Es ist so schön, Pia lachen zu sehen.“ Jedem auf Station habe sie erzählt, dass sie zur Schule kommt.

Zur Einschulung gab es eine Pool-Party und eine Fahrt mit der Feuerwehr, Ballons stiegen auf. „Alle haben sich mit Pia gefreut.“ Positiv überrascht sei sie, wie offen ihr Kind mit der Krankheit umgeht, sagt die Mutter. Ihren Mitschülern habe sie gleich erzählt, dass sie krank ist, warum von ihrem Hals bis zur Brust ein Katheter liegt. Aber sie habe den Kindern auch gesagt, dass sie Pia ist und sie mit ihr spielen und Blödsinn machen können und nicht anders zu ihr sein müssen.

Freude am Reiten und am Trampolinspringen

Seit der Einschulung trage Pia selbstbewusst keine Mütze mehr. Jeden Tag freut sie sich auf die Schule. Viele neue Freunde hat sie schon gefunden. Ein Trampolin, das sie zu ihrem 8. Geburtstag am 21. August bekommen hat, sei jetzt ihr Lieblingssportgerät zu Hause. Zudem hat sie das Reiten für sich entdeckt, das ihr der Reitverein Nienhagen-Groß Wokern ermöglicht. Man merke, wie positiv sich das auf die Genesung auswirkt.

Einladung zur Traktorfahrt

Kraft schöpfte Pia auch bei einem Urlaub in Barth mit Besuch von Hiddensee und bei einer Traktorfahrt. Zu letzterer hatte sie ein Kamerad der Feuerwehr in der Erntezeit eingeladen, der in der Landwirtschaft arbeitet.

Verein macht Reise möglich

Und bald soll auch Pias größter Traum in Erfüllung gehen. Im Frühjahr wird sie mit der Familie auf eine Aida-Reise mit einem Kreuzfahrtschiff über die Ostsee gehen. Der Verein „Uckermark gegen Leukämie – Gemeinsam gegen Krebs“ mache es möglich. „Das ist das nächste Ziel, auf das sich Pia freut“, sagt Mandy Schröder.

Sie sei stolz, wie tapfer ihre Tochter gegen den Krebs kämpft. Doch zwischenzeitlich hat ein Trauerfall in diesem Jahr die Familie emotional aufgewühlt, berichtete Mandy Schröder. Ihr Vater, also Pias Opa, starb an Krebs. Das hat auch Pia sehr beschäftigt. Doch jetzt gibt es nur noch ein Blick nach vorn.