StartseiteRegionalMecklenburgische SchweizKrebskranke Pia darf Weihnachten zu Hause feiern

Tapfere Teterowerin

Krebskranke Pia darf Weihnachten zu Hause feiern

Teterow / Lesedauer: 3 min

Die kleine Pia aus Teterow hat die Hochdosis-Chemotherapie überstanden und ihre transplantierten Stammzellen sind angewachsen. Nun ist die tapfere 7-Jährige wieder zu Hause.
Veröffentlicht:24.12.2021, 14:55

Artikel teilen:

Übers Fest wollen Pia und Mutter Mandy die Tage nur genießen. Lange war es offen, ob die 7-Jährige nach ihrer Stammzellentransplantation Weihnachten zu Hause verbringen darf. Mit Papa und Bruder Janosch können sie nun ganz in Familie im kleinen Kreis in Teterow feiern. Seit Pia zu Hause ist, gehe es ihr besser, sagt Mandy. Sechs Wochen war sie mit ihrer krebskranken Tochter in der Universitätsklinik in Greifswald. Dort hat sich das Mädchen einer weiteren Therapie unterzogen und diese tapfer ertragen. Bei der kleinen Teterowerin war im Februar ein Neuroblastom entdeckt worden. Seitdem kämpft sie gegen den Krebs an und hat mit ihrem Schicksal viele Menschen in der Region berührt.

Starke Nebenwirkungen der Chemotherapie

„Es ist schon ein besonderes Weihachten für uns“, sagt Mandy. „Weil alle Wünsche dieses Jahr erfüllt worden sind.“ Sie haben es geschafft, nach der Therapie Weihnachten zu Hause zu sein. Doch die Wochen in Isolation im Krankenhaus waren hart. „Aber Pia hat alles über sich ergehen lassen.“ Bevor dem Mädchen die eigenen Stammzellen transplantiert werden konnten, musste es eine hoch dosierte Chemotherapie durchstehen, die alle Zellen im Körper zerstört hat. Quasi wurde Pias Immunsystem auf Null runtergefahren. Im November erhielt sie ihre Stammzellen, dann hieß es abwarten, ob die neuen Zellen anwachsen und sich vermehren. Das habe gut geklappt.

Doch hatte die 7-Jährige starke Nebenwirkungen von der Chemo, sodass es Tage gab, an denen es ihr sehr schlecht ging. Als Mutter habe sie ein Wechselbad der Gefühle erlebt, sagt Mandy. Es gab gute Tage, an anderen seien sie beide so fertig gewesen, weil die Nächte anstrengend waren. Pia habe viel Zeit verschlafen, musste teilweise über eine Sonde ernährt werden. Eigentlich sollte sie schon Anfang Dezember wieder nach Hause dürfen, doch dann gab es einen Rückfall.

Weihnachtsmann-Besuch per Feuerwehr-Drehleiter

Die Schmerzen seien so stark gewesen, dass Pia Morphine nehmen musste. Eine Schmerztherapie folgte, die sie jetzt zu Hause weiterführen kann. Wie Mandy erklärte, wachsen die neuen Zellen im Rückenmark, das Schmerzen verursachen kann. Viele Tränen seien gekullert, an manchen Tagen sei ihre Tochter nicht aus dem Bett gekommen. Mandy musste viel trösten, auch das Zusammenleben in nur einem Raum sei nicht immer einfach gewesen. Mit Plätzchen backen konnten sich beide ein bisschen ablenken. Und sogar der Weihnachtsmann schaute über eine Drehleiter vorbei und überraschte Pia mit kleinen Geschenken. Jetzt können sie ein bisschen verschnaufen, bevor es Ende Februar/Anfang März für fünf bis sechs Wochen zur Bestrahlung in eine Klinik nach Essen geht.

Dorthin kann die ganze Familie Pia begleiten. Dass auch Bruder und Papa mitfahren können, ist auch vielen Spenden zu verdanken, wie auch einer aus Stavenhagen. Dort hatten sich um Michael Jirsch junge Männer zusammengeschlossen, die für Pia einen Benefiz-Stoppelcross veranstalten wollte. Zwar war dieser wegen Corona ausgefallen, aber gesammelt haben die Jungs trotzdem. Bisher sind 1415 Euro zusammengekommen, sagte Jirsch am Donnerstag.