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Kriegswunden in der Innenstadt

Malchin geht die Aufbau-Puste aus

Malchin / Lesedauer: 2 min

Malchins Innenstadt ist 70 Jahre nach  Kriegsende immer noch nicht wieder komplett aufgebaut. Beim sogenannten Nord-Quartier müssen die Stadtväter jetzt notgedrungen neue Pläne schmieden - und schaffen damit neue Probleme.
Veröffentlicht:17.02.2015, 06:00

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Auch 70 Jahre nach dem großen Stadtbrand klafft immer noch eine große Kriegswunde mitten in Malchin. Stadtplaner teilten die Fläche in ein Nord- und ein Südquartier auf. Immer mit dem Ziel, Malchins Innenstadt wieder komplett aufzubauen. Das ist im Südquartier ganz gut gelungen, auch weil die Wohnungsgesellschaft gerade mit Millionen-Aufwand an der Ecke Dressel-/Rosmarinstraße ein neues Wohn- und Geschäftshaus bauen lässt.

Doch das war es dann wohl auch erst einmal. „Im Moment signalisieren uns alle, dass die Luft raus ist, hier zu bauen“, sagte Karin Raaz vom städtischen Bauamt am Montag auf Nachfrage. Die Stadt richtet sich jetzt darauf ein, dass das Nordquartier wohl noch ziemlich lange Zeit das bleibt, was es ist: ein leerer Platz. Und was stellt man damit an? „Wir denken darüber nach, aus dem Nordquartier einen ordentlichen Parkplatz zu machen“, so Karin Raaz.

Kein Platz mehr für große Feste

Schon jetzt stehen hier jeden Tag Dutzende Autos, allerdings teils auf unbefestigtem Untergrund, teils auf alten Betonplatten. Zu richtigen Stellplätzen würde dann auch eine Bepflanzung des Areals gehören - und damit schafft sich die Stadt ein neues Problem. Als Festplatz ist die Fläche dann nämlich nicht mehr geeignet, ein Karussell etwa hätte hier keinen Platz mehr. „Wir bräuchten dann für solche Festivitäten andere Bereiche und könnten uns zum Beispiel Koesters Eck vorstellen“, berichtet Raaz. Hier müsste dann allerdings auch erst einmal eine Fläche befestigt werden.

Ganz aufgeben will die Stadt die Hoffnung allerdings nicht, dass sich doch noch einmal ein Investor für das Nordquartier findet. Der Bebauungsplan für dieses Gebiet soll deshalb auch nicht aufgegeben werden.