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Malchiner zeigt Stadtwappen auf dem Kilimandscharo

Malchin / Lesedauer: 3 min

Einen Wunsch hat sich ein Malchiner erfüllt. Er startete eine Tour auf den höchsten Gipfel Afrikas. Am Ziel angekommen, zeigte er Flagge für seine Heimatstadt.
Veröffentlicht:17.10.2022, 06:02

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Seit wenigen Tagen ist er wieder zu Hause. All die Eindrücke und Erlebnisse, die er fernab der Heimat gesammelt hat – so richtig verarbeitet hat er sie noch nicht. Das werde wohl noch eine Weile dauern, ist sich Peter Glenz sicher. Hinter ihm liegt das Abenteuer seines Lebens. Ein lang gehegter Traum, der endlich in Erfüllung gegangen ist. Sportliche Herausforderungen waren schon immer seine Sache. Fußball, Joggen, Schlittschuh laufen, Fahrradfahren – es gibt kaum eine körperliche Ertüchtigung, an der der Malchiner keine Freude findet. Aber irgendwann komme man an den Punkt, an dem man sich neue Ziele setze, einen neuen Kick, eine neue Herausforderung suche, erzählt der 57-Jährige. Seit mehr als dreißig Jahren verfolge er einen besonderen Wunsch: Einmal den höchsten Berg Afrikas, den Kilimandscharo besteigen. Warum es ihm ausgerechnet dieser Berg so angetan hat, dafür gibt es einen einfachen Grund. Glenz ist kein ausgewiesener Bergsteiger und der höchste Gipfel Afrikas lässt sich auch erklimmen, ohne dass man dafür besondere Voraussetzungen am Berg erfüllen muss.

Nicht ohne fachkundige Begleitung

Den Traum hat Peter Glenz jetzt Wirklichkeit werden lassen, und er ist voller Euphorie und Freude, wenn er von seinen Erlebnissen zu berichten beginnt. An den fünftägigen Aufstieg des genau 5893 Meter hohen und im Herzen Tansanias gelegenen Berges machte er sich mit einem Team von sieben Leuten. Natürlich nicht ohne die fachkundige Begleitung eines Guides, ohne den niemand den Gipfel erklimmen darf. Der erste Tag habe ihn bereits auf eine Höhe von 3000 Metern geführt. Schon dort sei spürbar gewesen, wie dünn doch die Luft in der Höhe wird. Während viele seiner Begleiter schon an diesem Punkt von der Höhenkrankheit und heftigen Kopfschmerzen geplagt wurden, blieb Peter Glenz davon verschont. „Vielleicht hat sich ja die sportliche Fitness ausgezahlt, die man sich über die Jahre erarbeitet hat“, vermutet er.

Gefühlt wie ein alter Mann

Die wurde aber auf einen besonders harten Prüfstein gestellt, als endlich der letzte Tag und damit der Aufstieg zum Gipfel herangerückt war. Wie ein alter Mann habe er sich gefühlt, als es nur noch mühevoll Schritt für Schritt voranging und er immer wieder stehen bleiben musste, um zumindest ein wenig in Luft in die Lungen zu pumpen. Und das bei Temperaturen, die unter dem Gefrierpunkt lagen. Obwohl das Ganze ein Höhenabenteuer gewesen sei, habe ihn die Besteigung des Berges doch sehr geerdet. „Vieles wird bei so einer Herausforderung einfach unwichtig und man erkennt, mit wie wenig der Mensch doch auskommen kann und wie gut es einem doch in der zivilisierten Welt geht“, beschreibt der Malchiner.

Die letzten Meter zum Ziel habe er einfach nur noch funktioniert. Erklären, was er am Gipfel gefühlt oder gedacht habe, das könne er auch jetzt noch nicht. Das Glück, ein Ziel endlich erreicht zu haben, stelle sich sicher erst viel später ein, glaubt Glenz. Natürlich wollte er diesen unvergesslichen Moment auch im Bild festhalten. Und weil Peter Glenz ein Lokalpatriot ist, hatte er ein Malchiner Stadtwappen im Gepäck und verewigte sich mit diesem Symbol aus der Heimat auf Afrikas höchstem Gipfel. Zuhause angekommen, wurden auch gleich die nächsten Pläne geschmiedet, ein neues Ziel gesetzt. Sobald es seine Zeit erlaubt, will er den höchsten Berg der Türkei erklimmen.