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Kraknheit

Reutermuseum in Stavenhagen monatelang ohne Leiter

Stavenhagen / Lesedauer: 3 min

Marco Zabel hat sich in den vergangenen fünf Jahren einen Namen als Leiter des Fritz-Reuter-Literaturmuseums gemacht. Nun ist er aber schon zehn Monate krank.
Veröffentlicht:18.11.2021, 14:05

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Das Reutermuseum in Stavenhagen hat seit diesem Monat bei den Öffnungszeiten verringert. Am Sonntag und am Montag ist es erst einmal geschlossen, teilte Bürgermeister Stefan Guzu (parteilos) mit. Damit verabschiedet sich das Museum zum Leben und Werk des niederdeutschen Autors Fritz Reuters und die Forschungseinrichtung von seinen Öffnungszeiten an sieben Tagen die Woche. Doch hängt das nicht mit dem Saisonende und kleineren Besucherzahlen zusammen. Für den Bürgermeister liegt die Ursache in der Krankheit des Museumsleiters Marco Zabel, der die Einrichtung seit Anfang 2016 führt. „Er ist seit fast einem Jahr krank“, sagte der Bürgermeister. Seit Januar dieses Jahres 2021.

Aufgaben des Leiters miterledigt

Bis zur Wiedereröffnung des Museums nach den Lockdowns ist das für die anderen vier Mitarbeiter vielleicht noch handhabbar gewesen. Doch dann ging es wieder los mit dem normalen Museumsbetrieb mit Ausstellungen, Lesungen, Besucherbetrieb. Im Umkehrschluss bedeutete das, dass die anderen Mitarbeiter, allen voran die stellvertretende Museumsleiterin Marit Haferkorn, die Aufgaben des Museumsleiters mitübernehmen mussten und müssen, so Guzu. Als amtierende Museumsleiterin musste sie sich nun um die Jahresplanung, um Ausstellungsvorbereitungen, den Haushalt, um Fördermittel, verstärkt um Publikationen und um die Verleihung des Fritz-Reuter-Literaturpreises kümmern. Daneben war es ihre Aufgabe, den Kontakt zu verschiedenen Gremien wie Reutergesellschaft und Museumsverband zu halten, erläuterte Marit Haferkorn. Damit habe sich auch das Aufgabengebiet der anderen Mitarbeiter Christel Kuschke-Berghauer, Melitta Rühle und Michael Häcker verändert. „Sie haben viel Einsatz gezeigt.“ Damit das alles mit vier Personen überhaupt zu schaffen ist, habe man die Gruppenführungen eingestellt. Vieles andere blieb liegen.

Gleichzeitig stellt sich auch die Frage, wie es mit der Museumsleitung weitergeht. Schließlich kann es für ein so bekanntes Museum nicht von Vorteil sein, wenn es solange keinen Leiter oder eben zu wenig Personal hat, weiß auch der Bürgermeister. „Wir können momentan nicht sagen, wann der Museumsleiter zurückkommt“, sagte er. Es gebe keine Informationen, wie lange die Krankheit noch andauern kann. „Deswegen wollen wir gemeinsam mit dem Hauptausschuss und der Stadtvertretung bis zum Jahresende eine Lösung finden“, erläuterte Guzu.

So schnell wie möglich zurück

Marco Zabel habe ihm telefonisch zwar versichert, dass er so schnell wie möglich an seinen Arbeitsplatz zurückkehren will. Wenn es aber doch noch länger dauere, bis er ganz gesund ist, dann müsse die Stadt darüber nachdenken, ob sie zwischenzeitlich jemand anders als Leiter einsetzt oder eine andere Möglichkeit finden. Wenn die Stadtvertreter zustimmen, könne es zum Saisonbeginn 2022 eine Lösung geben, so Guzu.

Am liebsten wäre ihm aber, wenn Marco Zabel so schnell wie möglich ins Arbeitsleben zurückkehren würde. Doch wann das ist, kann nur der Museumsleiter selbst sagen. „Ich bin noch bis in den Dezember hinein im Krankenhaus.“ Der Klinikaufenthalt mache ihm aber Mut, dass er bald wieder zurückkommen kann. „Das ist mir auch ein großes Herzensanliegen“, betonte er. Einen genauen Zeitpunkt könne er aber nicht nennen.