StartseiteRegionalMecklenburgische SchweizSatirisches Lied zu Corona bleibt aktuell

Corona-Couplet

Satirisches Lied zu Corona bleibt aktuell

Kummerow / Lesedauer: 3 min

Vor knapp einem Jahr hat ein Kummerower sein Corona-Couplet geschrieben. Herausgekommen ist die Wiedergeburt eines Gassenhauers von Otto Reutter.
Veröffentlicht:26.01.2021, 13:59

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Eigentlich hatte es Jörg Gfrörer mit den 50 Jahren, in denen alles vorbei sein soll, ironisch gemeint. Doch wenn er jetzt auf sein Corona-Couplet schaut, dann werden die Zeilen dieses scherzhaft-satirischen Liedes noch eine Weile aktuell bleiben. Im Frühjahr vergangenen Jahres hatte er Otto Reutter umgeschrieben. Wie einst der „König der Humoristen“ die Zeit vor über 100 Jahren mehrstrophig und amüsant beschrieb, betrachtete auch Jörg Gfrörer die Zeit des Corona-Lockdowns, des ersten. Damit wollte er den ganzen Ängsten wegen des Virus etwas Leichtes entgegensetzen und die Verhältnisse im Stillstand aufs Korn nehmen, ohne dabei die Lage nicht ernst nehmen zu wollen. Nun ist wieder alles heruntergefahren. Seine Verse vermischte er mit Reutters Noten und bediente sich seines einprägsamen Refrains „In fünfzig Jahren ist alles vorbei“. Und auch der Anfang blieb gleich: „Denk stets, wenn etwas dir gefällt: Es währt nicht ewig auf dieser Welt...“

Als wäre die Zeit stehengeblieben

Um nicht ungehört zu bleiben, nahm der 76-Jährige das Couplet mit der markanten Melodie mit Bass-Bariton Lars Grünwoldt und Pianist Nico Stabel im Schloss Kummerow auf und stellte es auf Youtube ins Netz. Dann produzierte er es zudem mit einem Künstler des Zimmertheaters Steglitz in Berlin. Offenbar hat er so einige Leute damit begeistert. Viele hätten sich bei ihm gemeldet, denen es gefallen hat. Es sei gut angeklickt worden. Wie oft, könne er gar nicht sagen. Die Aufnahme aus dem Schloss Kummerow sei zweimal technisch verbessert, seien kleine Synchron- und Schnittfehler ausgebügelt worden. „Da wurden die Aufrufe immer wieder von vorn gezählt“, erklärt Gfrörer. Die meisten Klicks seien aber am Anfang gewesen. Die Version aus dem Berliner Theater hätten sich hingegen fast 900 Leute bisher angesehen. Damit sei er recht zufrieden. Ein User meinte, dass das Thema des Jahres 2020 in altem Gewand von 1920 hervorragend umgesetzt sei, als wäre die Zeit stehengeblieben.

So schnell werde das Couplet an Aktualität nicht verlieren. „Mit Corona ist es noch lange nicht vorbei“, sagt der Kummerower Regisseur. Er vermute sogar, dass das Virus die Menschen noch fünf bis sieben Jahre in abgewandelter Form beschäftigen werde. Dass es dauert, damit habe er gerechnet. „Meine Generation wird das Ende nicht erleben“, glaubt er sogar. Die Welt werde in eine neue Epoche eintreten. Wenn er auch die 50 Jahre in seinem Lied ironisch gemeint habe, sei viel Wahres dran. Wer ins sein Corona-Couplet auch mal reinhören möchte, muss einfach nur Corona-Couplet im Schloss Kummerow suchen und kommt dann zu Youtube.