Bürger-Initiative
Schlager-Fans eröffnen neue Runde im Radio-Streit
Neukalen / Lesedauer: 2 min
Es hat alles nichts genutzt. Ob es nun die Sprechstunde beim Ministerpräsidenten, der Termin beim Bürgerbeauftragten, die Sitzung des Petitionsausschusses oder das Gespräch im Landesfunkhaus in Schwerin war. Die Bürger-Initiative für mehr deutsche Musik im Radio hat gegen die vielen ausländischen Titel bei den öffentlich-rechtlichen Sendern bisher nichts ausrichten können. Briefe schreiben und reden hilft nicht mehr, sagt deshalb jetzt der Vize-Chef der Initiative, der Neukalener Günter Plagens. "Jetzt schreiten wir zur Tat."
Wie das aussehen könnte, haben die selbsternannten Bewahrer der deutschen Muttersprache bei einem Treffen in der Neukalener Feuerwehr abgesteckt. Ran an Parteien, Vereine und Pflegeeinrichtungen, heißt der neue Kurs der Deutsch-Musik-Fans. Was sie hier wollen, sind viele weitere Unterschriften. "Wir fordern von den öffentlich-rechtlichen Hörfunksendern der Landesrundfunkanstalten ein Musikprogramm, welches überwiegend in deutscher Sprache, für alle Altersgruppen und Geschmacksrichtungen gesendet wird", heißt es im Aufruf der Bürger-Initiative. Wer durch die "GEZ-Zwangsgebühren" die Sender bezahlt, der sollte schließlich auch mitbestimmen dürfen, welche Musik gespielt wird.
2000 Unterschriften seien nach Auskunft von Günter Plagens bereits zusammengekommen. Ziel seien 20000. Mit den Listen wollen die Musik-Wut-Bürger dann vor das Landesfunkhaus ziehen - zu ihrer seit langem angekündigten Protest-Demonstration. Der NDR wird sich außerdem möglicherweise bei seiner Sommertour in diesem Jahr auf einige Störmanöver einstellen müssen. "Wir wollen auch hier mit Plakaten vertreten sein", kündigt Plagens an. Ob der NDR sich das gefallen lässt, bleibt abzuwarten. Anwälte sind ohnehin schon im Spiel, wie Plagens durchblicken lässt. Die Bürger-Initiative prüft nämlich, ob sie wegen der Musikauswahl jetzt bereits wegen "Diskriminierung älterer Menschen" klagen könnte.