StartseiteRegionalMecklenburgische SchweizSchlager-Fans eröffnen neue Runde im Radio-Streit

Bürger-Initiative

Schlager-Fans eröffnen neue Runde im Radio-Streit

Neukalen / Lesedauer: 2 min

In Neukalen hat die Bürger-Initiative für mehr deutsche Musik jetzt ihre weitere Taktik festgelegt. Demnach ist der NDR jetzt auch bei seiner diesjährigen Sommertour vor den Musik-Programm-Kritikern nicht mehr sicher.
Veröffentlicht:04.06.2015, 16:31

Artikel teilen:

Es hat alles nichts genutzt. Ob es nun die Sprechstunde beim Ministerpräsidenten, der Termin beim Bürgerbeauftragten, die Sitzung des Petitionsausschusses oder das Gespräch im Landesfunkhaus in Schwerin war. Die Bürger-Initiative für mehr deutsche Musik im Radio hat gegen die vielen ausländischen Titel bei den öffentlich-rechtlichen Sendern bisher nichts ausrichten können. Briefe schreiben und reden hilft nicht mehr, sagt deshalb jetzt der Vize-Chef der Initiative, der Neukalener Günter Plagens. "Jetzt schreiten wir zur Tat."

Wie das aussehen könnte, haben die selbsternannten Bewahrer der deutschen Muttersprache bei einem Treffen in der Neukalener Feuerwehr abgesteckt. Ran an Parteien, Vereine und Pflegeeinrichtungen, heißt der neue Kurs der Deutsch-Musik-Fans. Was sie hier wollen, sind viele weitere Unterschriften. "Wir fordern von den öffentlich-rechtlichen Hörfunksendern der Landesrundfunkanstalten ein Musikprogramm, welches überwiegend in deutscher Sprache, für alle Altersgruppen und Geschmacksrichtungen gesendet wird", heißt es im Aufruf der Bürger-Initiative. Wer durch die "GEZ-Zwangsgebühren" die Sender bezahlt, der sollte schließlich auch mitbestimmen dürfen, welche Musik gespielt wird.

2000 Unterschriften seien nach Auskunft von Günter Plagens bereits zusammengekommen. Ziel seien 20000. Mit den Listen wollen die Musik-Wut-Bürger dann vor das Landesfunkhaus ziehen - zu ihrer seit langem angekündigten Protest-Demonstration. Der NDR wird sich außerdem möglicherweise bei seiner Sommertour in diesem Jahr auf einige Störmanöver einstellen müssen. "Wir wollen auch hier mit Plakaten vertreten sein", kündigt Plagens an. Ob der NDR sich das gefallen lässt, bleibt abzuwarten. Anwälte sind ohnehin schon im Spiel, wie Plagens durchblicken lässt. Die Bürger-Initiative prüft nämlich, ob sie wegen der Musikauswahl jetzt bereits wegen "Diskriminierung älterer Menschen" klagen könnte.