StartseiteRegionalMecklenburgische SchweizSchon wieder Gestank! Wie lange mieft diese Kläranlage noch?

Geruchsbelästigung

Schon wieder Gestank! Wie lange mieft diese Kläranlage noch?

Stavenhagen / Lesedauer: 3 min

Erneut liegt den Stavenhagenern ein übler Duft in der Nase. Dabei sollte doch mittlerweile eine neue Abluftbehandlung in Bau sein. Oder ist das nicht mehr aktuell?
Veröffentlicht:02.09.2022, 05:57

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Der Ostwind hat es den Reuterstädtern in den vergangenen Tagen wieder mehr als deutlich werden lassen: Stavenhagen hat immer noch ein Problem mit üblen Gerüchen aus der Kläranlage. Die Ausbreitung der Düfte ist durch die Wetterlage mittlerweile so intensiv, dass sich der Geschäftsführer des Wasserzweckverbandes Malchin-Stavenhagen, David Schacht, am Donnerstagnachmittag zu einer Erklärung veranlasst sah, wie weit es denn nun mit der angekündigten Abluftbehandlung ist, mit der das Unternehmen die Geruchsbelästigung endlich in den Griff bekommen will.

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Biofilter haben nur vorübergehende Wirkung

Bereits im Frühjahr sei das Filtermaterial der drei Biofilter ausgetauscht worden, berichtet Schacht. Wie angekündigt habe diese 26 000 Euro teure Maßnahme aber nur eine vorübergehende Wirkung bei der Abluftreinigung. Vor allem Schwefelwasserstoff und Ammoniak in zu hohen Konzentrationen würden den Mikroorganismen in den Biofiltern stark zusetzen. Die drei Filter gelten als Ursache des immer wiederkehrenden Gestanks. Sie seien nicht dauerhaft in der Lage, die enorm geruchsbelastete Abluft aus einzelnen Becken beziehungsweise Schächten der Kläranlage zu jeder Zeit vollständig zu reinigen, hatte eine Untersuchung bereits vor längerer Zeit ergeben. Die Kläranlage habe es zu zwei Dritteln mit Abwässern aus Industrie und Gewerbe zu tun und sei deshalb nicht mit Anlagen mit rein kommunalen Abwässern vergleichbar.

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Angebote für neue Anlage liegen vor

Deshalb sollte nun eine zusätzliche Abluftbehandlungsanlage für 900 000 Euro gebaut werden. Doch wie ist jetzt hier der Stand? Nach der Ausschreibung seien am Dienstag die Angebote für wesentliche Bestandteile der künftigen Abluft-Anlage geöffnet worden. Dies betreffe die Leistungen für den Rohrleitungs- und Betonbau sowie die technische Ausrüstung wie Abluftwäscher und Tankanlage, erklärte David Schacht. Die insgesamt 16 Angebote würden derzeit geprüft und ausgewertet. Bis Dienstag kommender Woche werden zudem noch die Angebote für die beiden Elektro-Lose erwartet.

Baugenehmigung bis Ende September?

Bis Ende September sollen dann die Aufträge für alle Bau-Lose verteilt werden. Bis dahin rechnet der Zweckverband auch mit der Baugenehmigung. „Mit dem Rohrleitungs- und Betonbau wird noch im Herbst dieses Jahres begonnen. Diese Tätigkeiten sind die Voraussetzung für die Aufstellung der technischen Komponenten wie Abluftwäscher, Tankanlage und Biofilter“, erläutert Schacht. Für die Technik seien Lieferfristen von etwa 20 Wochen angekündigt worden. Allerdings müsse dabei die weitere Entwicklung auf dem Energie- und Rohstoffmarkt beachtet werden.

Anlage soll im ersten Halbjahr 2023 in Betrieb gehen

„Aus heutiger Sicht ist mit einer Inbetriebnahme der neuen Abluftanlage im ersten Halbjahr 2023 auszugehen“, kündigt der Geschäftsführer an. Dann werde auch der neue Biofilter aktiviert. Es werde dann allerdings noch vier Wochen dauern, bis der dann auch voll wirksam wird. „Unser Ziel ist es natürlich, die neue Anlage so schnell wie möglich in Betrieb zu nehmen, um die Geruchsbelästigung einzudämmen“, versichert David Schacht.