StartseiteRegionalMecklenburgische SchweizSchwäne bahnen Gästen den Weg zur Gaststätte „Moorbauer“

Wiedereröffnung

Schwäne bahnen Gästen den Weg zur Gaststätte „Moorbauer“

Gorschendorf / Lesedauer: 2 min

Zu Pfingsten ist es soweit: Das lange geschlossene, hochwassergeplagte Traditionslokal „Moorbauer“ öffnet seine Pforten – in ganz besonderem Flair.
Veröffentlicht:10.05.2019, 15:46

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Frösche waren lange Zeit die einzigen Gäste in der einsamen Moorgaststätte bei Gorschendorf, und in der Kneipe gab es Pilze gratis: ungenießbare, an den hölzernen Fußbodenleisten. Als mal Tische und Stühle im Hochwasser schwammen – und auch wegen Schwierigkeiten mit der Baubehörde – stand den vorherigen Betreibern aus Hamburg das Wasser bis zum Hals und sie hatten das reizvolle, aber naturgemäß schwierige Etablissement entnervt aufgegeben.

Die neue Besitzerin Eva-Maria Spirandelli liebt die Sonnenuntergänge über dem Gorschendorfer Kanal. Sie ist nun mal Romantikerin und Abenteurerin, aber sie hat es auch geschafft, das waghalsige Projekt „Moorbauer“ nun auf solide Füße zu stellen – wie sie es bereits mit dem erfolgreichen Gutshaus Pohnstorf gezeigt hat. Und nach langem Werkeln und aufreibenden Behördengängen kann sie nun endlich verkünden: Der „Moorbauer“ macht wieder auf. Zu Pfingsten. Zunächst für die Sommersaison.

Vielleicht gibt es bald einen Radweg

Es habe sich ein Pächter gefunden, erstmal befristet für ein Jahr. Der gelernte Koch aus Hamburg will wenige, einfache und regionale Speisen anbieten. Eva-Maria Spirandelli kann sich auch vorstellen, dass sich immer wieder andere Pächter für das Sommer-Restaurant bewerben. Der Clou aber sind wohl Schwäne als Tretboote. Und wer nicht selbst in die Pedale treten kann oder möchte, wird ganz unkompliziert mit einem 15-PS-Boot abgeholt.

Erreichbar ist der „Moorbauer“ nämlich nur von der Gorschendorfer Wasserseite aus. Die Benutzung des Landwegs von Leuschentin aus ist ausdrücklich nicht genehmigt. Er führe durch sensibles Gelände in zweierlei Hinsicht: Zum einen über den Deich als recht instabiles Gebilde, zum anderen durch Privatland, sagt Eva-Maria Spirandelli. Wenn die Gemeinde aber sieht, dass es gut läuft, würde sie eventuell einen Radweg schaffen, hofft sie.

Charme von DDR-Lampen und wasserfestem Mobilar

Für das Styling hat die Besitzerin gerade in Hamburg gestöbert und beispielsweise eine Reihe verschiedener DDR-Lampen für die Dekoration gefunden. Die Bar hat unverwechselbar die Künstlerin Franziska Hesse aus Linstow gestaltet. Und am Ufer im Gras laden Sonnenschirme und Liegestühle ein.

An Hochwasser mag Eva-Maria Spirandelli gar nicht denken. Und doch hat sie natürlich daran gedacht und vorgebaut: „Die Küche ist aus Metall geschweißt, vieles, was vorher Holz war, ist jetzt solide steingebaut und auch so, dass das Wasser rein- und wieder rausfließen kann.“