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Kummerower See

So schippert die „Forelle“ durch ihre dritte Saison

Malchin / Lesedauer: 3 min

Der Sommer nähert sich fast schon wieder seinem Ende. Doch wie lief es eigentlich diesmal mit der Fahrgastschifffahrt auf dem Kummerower See?
Veröffentlicht:15.08.2019, 16:57

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Die drei Urlauber aus Görlitz konnten ihr Glück kaum fassen. Gespannt hatten sie auf der neuen Wellenbank an der Spitze von „Koester Eck“ darauf gewartet, dass das Ausflugsschiff auf dem Peenekanal auftaucht. Und als die „Forelle“ dann an ihrem reservierten Liegeplatz festmachte, wurde den Urlaubern aus Sachsen klar: Sie werden für ihren Ausflug über den Kummerower See fast das ganze Schiff für sich allein haben. So wie auch in den Vorjahren nimmt die „Forelle“ nur an einem Tag in der Woche Kurs auf Malchin. Doch scheint das auch völlig ausreichend zu sein. Die dritte Saison über schippert die Barkasse der Blau-Weißen Flotte jetzt bereits über den Kummerower See. Und es habe dabei auch schon Tage gegeben, an dem das Schiff richtig voll war und gar nicht alle Leute mitnehmen konnte, erzählt Kapitän Wolf-Dieter Schott. Sehr gefragt seien nach wie vor auch Charterfahrten.

Doch selbst wenn er öfter mal nur wenige Gäste an Bord hat, lässt sich Schott nicht entmutigen: „Ich werde auch die vierte Saison wieder hier sein. Die Leute wollen uns hier haben. Und das ist, was für uns zählt.“

Dabei hatte die Schifffahrtssaison auf dem Kummerower See erst mit einiger Verzögerung begonnen. Eine 20 mal 20 Zentimeter große Platte am Schiffsrumpf hatte Ärger gemacht. Die Peenewerft in Wolgast habe die Platte nicht auswechseln können, so dass die „Forelle“ zu einer Werft nach Berlin überführt werden musste, die eigentlich schon völlig ausgebucht war. So kam die Barkasse erst Ende Mai zurück in ihr Heimatgewässer. Dennoch ist Schott stolz auf seinen „Dampfer“: „Baujahr 1943 und dann erst der erste Wechsel eines solchen Teils.“

Ruhe auf dem See schätzen die älteren Leute

Die Ruhe auf dem Kummerower See würden viele seiner Passagiere schätzen, vor allem ältere. „Viele Leute kommen aus Waren hierher und finden das richtig entspannt hier.“ Doch von einem richtigen Tourismus – davon ist der Kapitän überzeugt – sei der Kummerower See noch weit entfernt. „Da müsste die Region vor allem mehr in die Werbung einbezogen werden.“ Der Tourismus zum Genießen sei ja eine Top-Geschichte. Doch wenn man mehr will, müsste man auch jungen Leuten Angebote machen. Im Gegensatz zur Tourismusmanagerin Angelika Groh ist Kapitän Schott einer Wasserski-Strecke auf dem Kummerower See gegenüber gar nicht abgeneigt. „Wenn diese Strecke ausgetonnt ist, wäre sie überhaupt kein Problem für uns.“

Noch bis Ende September wird die „Forelle“ nach Fahrplan die Häfen am Kummerower See verbinden. Danach fährt die Barkasse dann noch auf Bestellung – solange ihr kein Eisgang in die Quere kommt.