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Absagen

So trist wird der November in der Mecklenburger Schweiz

Malchin / Lesedauer: 3 min

Mit dem neuen Lockdown ist in der Region fast alles, was in der Öffentlichkeit Unterhaltung und Spaß bringen sollte, für den grauen Herbstmonat abgesagt. Auch den Sport trifft es hart.
Veröffentlicht:30.10.2020, 07:28

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Alles nur ein leichter oder ein „Teil-Lockdown“ – das klang am Mittwochabend bei der Verkündung durch die Bundeskanzlerin noch halb so schlimm. Doch schon am nächsten Morgen rieb sich so mancher die Augen, was dieser „Lockdown light“ in den nächsten Wochen denn nun wirklich bedeutet. Eines auf jeden Fall: Der November – ohnehin ein grauer Monat – wird wegen der Corona-Pandemie alles andere als ein Vergnügen. Das meiste, was irgendwie Spaß macht und unterhaltsam ist, wurde wegen des angekündigten November-Shutdowns am Donnerstag umgehend abgesagt.

Das Malchiner Rathaus gab gleich eine ganze Liste von gestrichenen Veranstaltungen heraus. Der gemeinsame Umzug zum Martinstag – fällt aus. Die Seniorenweihnachtsfeier – abgesagt. Die alljährliche „Stunde der Musik“ im Rathaussaal – kann nicht stattfinden. Der Tag des Ehrenamtes – auf das Frühjahr verschoben. „Diese Entscheidungen sind uns nicht leicht gefallen, denn all diese Veranstaltungen gehören so selbstverständlich zu unserem sozialen und kulturellen Leben“, erklärte Stadträtin Manuela Rißer.

Kein Karnevalsauftakt in Dargun

Viel spekuliert worden war in den vergangenen Wochen darüber, was denn nun mit dem Karnevalsauftakt am 11.11. werden soll. Die Darguner Narren hatten nun bereits zu Beginn der Woche alle Hoffnungen aufgegeben. „Es soll in diesem verrückten Jahr einfach nicht sein. Schweren Herzens müssen nun also auch wir den Saisonstart am 11.11.2020 absagen“, teilte der Faschingsverein auf seiner Facebook-Seite mit. Noch nicht ganz so eindeutig sind die Signale aus Neukalen. „Wir werden am Wochenende noch einmal beratschlagen, was passieren soll“, sagte Neukalens Karnevalspräsident Willi Kaiser am Donnerstag.

Auch das Malchiner Kino muss am Montag wieder schließen. „Damit habe ich nicht gerechnet“, gesteht Kinoleiter Heiko Balschuweit. Gerade erst kamen die Leute wieder ins Kino. „Nun spielen wir nur noch bis Sonntag“, sagt Balschuweit. Da wolle er noch zwei Spätvorstellungen um 21.45 und 22 Uhr geben und den Actionfilm „Greenland“ zeigen. Dann hoffe er, dass er im Dezember gleich wieder öffnen kann.

Sportler fühlen sich überrumpelt

Auch den Sport trifft es hart. „Wir fühlen uns überrumpelt“, sagt Hartmut Düsel, Marketingchef beim Stavenhagener SV 1863. „Wir waren gerade so schön in Tritt.“ Nachvollziehen könne er die verschärften Maßnahmen nicht. „Wir haben gut funktionierende Hygienepläne gehabt, auch mit Zuschauern“, so Düsel. Zudem bedeute der Lockdown erneut finanzielle Verluste für den Verein. Die Einnahmen aus den Punktspielen fallen weg. Der Verein müsse nun individuelle Trainingspläne für die Handballer erstellen.

Auf der Kippe steht nun aber auch wieder die Jugendweihe. In Malchin sollten die Feierstunden am 28. November nachgeholt werden. Ob daraus etwas wird, konnte Jörg Ahlgrimm, Geschäftsführer des Jugendweihevereins, am Donnerstag noch nicht sagen. Er äußerte sich aber skeptisch.

Sonderschau im Reutermuseum vor Schließung noch kurz zu sehen

Im Fritz-Reuter-Literaturmuseum in Stavenhagen sollte indes am Sonntag eine Sonderausstellung mit Zeichnungen und Malerei von Peter Wall aus Seedorf eröffnet werden. Doch die Vernissage fällt aus, teilte Museumsleiter Marco Zabel mit. Dafür sei die Schau aber schon mal am Sonnabend und Sonntag zu sehen – bei freiem Eintritt zwischen 10 und 17 Uhr. Ab Montag ist dann auch das Museum bis Ende November geschlossen.