StartseiteRegionalMecklenburgische SchweizStavenhagen sucht neuen Betreiber für Waldbad-Imbiss

Ausschreibung

Stavenhagen sucht neuen Betreiber für Waldbad-Imbiss

Stavenhagen / Lesedauer: 4 min

Das Waldbad in Stavenhagen lockt jedes Jahr zehntausende Badegäste an. Können die im kommenden Sommer auch kulinarisch versorgt werden?
Veröffentlicht:01.02.2023, 08:17

Artikel teilen:

Als vor fünf Jahren die langjährigen Betreiber des Waldbad-Imbisses in den Ruhestand gingen, war die Stadt Stavenhagen heilfroh, dass sie einen Nachfolger gefunden hat. Seither kümmerte sich das Team des Hotels Kutzbach mit dem griechischen Restaurant „Aristo“ um die Versorgung der Badegäste. Doch nun sucht die Reuterstadt einen neuen Anbieter. Bis zum 28.  Februar können sich Interessierte auf eine Ausschreibung der Stadt bewerben. Dem bisherigen Betreiber ist gekündigt worden. Nur warum? „Wir möchten unser Waldbad weiter attraktiver gestalten und die Beliebtheit in der Region und über die Kreisgrenzen hinaus erhöhen“, erklärte Bürgermeister Stefan Guzu. Im vergangenen Jahr habe die Stadt einen neuen, mit Technik ausgestatteten, Imbiss-Container angeschafft.

Mehr hier: Stavenhagen hebt Ticket-Preise fürs Waldbad an

Für diesen sollen Bewerber ein Bewirtschaftungskonzept einreichen, das beinhalten soll, wie sich Verkaufssortiment und Preise, Öffnungszeiten sowie Personalkonzept gestalten, wie ein preis- und leistungsgerechtes Angebot sichergestellt sowie erweiterte Angebote für die gastronomische Versorgung der Badegäste gewährleistet werden sollen. „Hierbei zielen wir auch auf verschiedene Sortimente mit Gesundheitscharakter“, so Guzu. Zudem legt die Stadt wert darauf, dass bei hohem Besucheraufkommen zusätzliche Verkaufsoptionen angegeben werden. Ein Grund für die Kündigung des bisherigen Betreibers sei indes, dass dieser in der Vergangenheit die vertraglich geregelten Vereinbarungen nicht immer eingehalten habe. „Wiederholte Aussprachen und Hinweise brachten leider keine Verbesserungen“, begründete der Rathauschef.

Von der Kündigung überrascht

Bei Aristo-Chefin Line Zhivanaj fühlt sich das vermutlich wie ein Schlag ins Gesicht an. „Die Kündigung hat uns völlig überrascht“, sagte sie. „Wir sind von der Stadt enttäuscht.“ Sie hätten sich gewünscht, dass die Stadt mit ihnen mehr gesprochen hätte. Viel hätten sie in den Imbiss investiert, viel Arbeit hineingesteckt. Haben eine Softeis-Maschine angeschafft, die sehr teuer war. Das sei bei den Badegästen gut angekommen. Auch neue Stühle und Tische wurden gekauft. Warum die Stadt nicht glücklich mit ihnen war, wisse sie nicht, finde die ganze Geschichte ein bisschen komisch. Die Leute seien immer zufrieden gewesen, hatte sie den Eindruck. Eine richtige Erklärung finde sie nicht. Im vergangenen Sommer hätten sie mal drei Tage den Imbiss geschlossen gelassen, weil es geregnet habe, erinnert sie sich. Aber sei das ein Grund für eine Kündigung?

Auch interessant: Kran hebt Waldbad-Rutsche über die Bäume

Indes seien sie sich noch nicht sicher, ob sie sich wieder bewerben wollen. „Wir überlegen noch“, sagte sie. Um den Winter zu überleben, sei das Waldbad eine Hilfe für das Hotel gewesen. Wenn das wegfällt, treffe sie das hart. „Wir fühlen uns hier zu Hause, die Leute sind lieb und nett.“ Sie wollen in der Stadt bleiben.

Es soll sich im Waldbad einiges tun

Die Verfehlungen seien indes nicht allein der Grund für die Kündigung und die neuerliche Ausschreibung, möchte Bürgermeister Guzu explizit erwähnen. Vielmehr seien es Pläne, die eine bedeutende Rolle für die Weiterentwicklung des Waldbades spielen. So sollen die Angebote nicht nur kulinarisch erweitert werden. Die Stadt plane, den Kinderspielplatz zu erweitern und neue Geräte aufzustellen. Das Unternehmen EEW hat dafür 30 000 Euro gespendet. Mittel- und langfristig soll das Gebäude im Freibad saniert werden. „Gerne würde ich unser Waldbad als Schwimmzentrum in der Region etablieren“, erklärte Guzu. „Allein im Jahr 2022 zählten wir bis Saisonende circa 45 000 Badegäste.“

Die Schwimmkurse seien wieder sehr gut angenommen worden. Insgesamt hätten 20 Kinder das Schwimmen gelernt. Auch der Vereins- und Schulsport habe stattgefunden. „In einer Nachprüfung konnten 30 Lehrerinnen und Lehrern die Rettungsfähigkeit bescheinigt werden.“ 133 Kinder erhielten das Seepferdchen. Die Schwimmstufe Bronze sei 46-mal vergeben worden, Silber sei an 40 Teilnehmer gegangen und sogar 13-mal sei die goldene Schwimmstufe erzielt worden.