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Rettungsschwimmer

Stundenlange Autofahrt – damit Kinder schwimmen können

Teterow / Lesedauer: 3 min

Rettungsschwimmer sind am Teterower See im Einsatz. Einer von ihnen ist André Niemann. Er fährt täglich Stunden, um aufzupassen – und Schwimmen zu lehren.
Veröffentlicht:01.08.2022, 05:38

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Auch wenn das kurze Sommerfrisch letzte Woche nicht viele zum Baden lockte, André Niemann und sein Team hatten dennoch gut zu tun. Die Rettungsschwimmer vom ASB Kreisverband Schwerin-Parchim führten in den ersten vier Ferienwochen wieder Schwimmkurse durch. Zirka 190 Kinder nahmen daran teil. Wobei Kinder nicht ganz stimmt – die Altersspanne reichte von vier bis 38 Jahre. Von einer Gruppe aus einem Kinderhaus in Laage lernte auch ein Betreuer gleich mit.

Die Resonanz auf die Schwimmkurse sei in Teterow immer gut, sagte André Niemann. Nicht nur aus Teterow und Umgebung, auch aus Berlin und Hessen waren Kinder dabei, die hier gerade bei Oma und Opa waren, selbst aus Spanien, die Familienurlaub in Teterow machten.

„Die Kinder wollen“, weiß André Niemann. Auch bei den zwischenzeitlich kühleren Temperaturen. Und sie schwimmen im Teterower See ordentlich Meter. Die Nichtschwimmer mit der „Nudel“ etwa 300 Meter während der Kursstunden am Vormittag, die Schwimmer zwischen 800 und 1000 Meter. Dazu kam alles, was fürs Schwimmabzeichen gefordert ist – Schieben und Ziehen, Strecke-Tauchen, Sandhochholen und natürlich gab‘s auch immer Sprünge von der Schwimminsel.

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Schwimmenlernen und sicher im Wasser werden

Nicht alle schaffen nach dem einwöchigen Kurs gleich das Seepferdchen beziehungsweise das Schwimmabzeichen. Wichtig sei aber, dass die Kinder schwimmen lernen und sicherer im Wasser werden.

André Niemann ist nicht nur Rettungsschwimmer, sondern auch Schwimmausbilder. Deshalb kann er die Kurse geben. Er hat gerade seinen vierwöchigen Urlaub im Teterower Naturbad verbracht. Rund anderthalb Stunden braucht er, um nach Teterow zu kommen. Täglich. Und die gleiche Strecke ging‘s dann natürlich auch zurück.

„Super Team”

In den vier Wochen hatte er Martin Sopha, der auch noch weiter die Absicherung am Teterower See übernimmt, Laura Schur und Antonia Jäckel zur Seite, die auch bei den Schwimmkursen halfen. „Das Team funktioniert super. Anders kriegt man das auch nicht bewältigt.“ Antonia hatte übrigens selbst einen Schwimmkurs in Teterow mitgemacht und kam so zu den Rettungsschwimmern. Genau wie Laura will sie in diesem Jahr auch noch die Schwimmlehrer-Prüfung machen.

Wenn die Schwimmkurse im Naturbad jetzt auch beendet sind, Rettungsschwimmer des ASB bleiben bis zum 30. September im Naturbad im Einsatz. Und das täglich bis 19 Uhr. Die Stadt hatte diesbezüglich den Vertrag mit dem ASB aufgestockt. Die Zusammenarbeit sei gut, sagt André Niemann. Gerade wurde nach seinem Hinweis die Nichtschwimmerleine repariert. Die Rettungsschwimmer bekamen auch einen Schrank, um ihre Unterlagen besser ablegen zu können. „Das wurde alles schnell erledigt.“ Selbst halten die Frauen und Männer vom ASB auch die Badestelle mit sauber und putzen auch die Schwimminsel. Dabei helfen manchmal übrigens auch Kinder.