StartseiteRegionalMecklenburgische SchweizTrabi aus Stavenhagen rollte von Schottland bis Gibraltar

Europa-Tour mit Spende

Trabi aus Stavenhagen rollte von Schottland bis Gibraltar

Stavenhagen / Lesedauer: 3 min

Die Betreiber des Café Fritz in Stavenhagen waren in diesem Jahr wieder auf Europa-Tour mit ihrem Trabi. Dabei wurden sie nicht nur von Brexit, Corona und Pannen begleitet.
Veröffentlicht:13.08.2020, 17:32

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Martin Hofmann und Mirko Kizina haben immer noch ein bisschen ihre West-Europa-Tour mit 10  900 Kilometern in den Knochen. Drei Wochen lang zwängten sich der Gielower und der Stavenhagener täglich in einen Trabi, rollten zwischen Belgien, Holland, Luxemburg, Frankreich, Irland, Schottland, England, Spanien und Portugal auf den Autobahnen und Landstraßen. Doch im Herbst dieses Jahres wollten die beiden schon wieder starten. „Dieses Mal soll es nach Island gehen“, sagte Martin Hofmann.

Spenden für eine Stiftung

Doch bevor es für die Inhaber der Café Fritz in Stavenhagen wieder losgeht, wollen sie noch eine Spende überreichen. Das Gielower Autohaus gab für jeden gefahrenen Kilometer eine Prämie von 10 Cent. Zu der Summe von 1090 Euro gaben Hofmann, Kizina und Freunde noch etwas dazu. So werden sie an die Anne-Ballhause-Stiftung in Rathenow insgesamt 1250 Euro überreichen. Die Stiftung fördert Vorhaben, um Kindern aus einkommensschwachen Familien die Teilhabe an Sport zu ermöglichen. Sie unterstützt die Charité finanziell bei der Brustkrebsforschung. Und sie fördert Maßnahmen, um das Selbstwertgefühl von Krebspatienten zu erhöhen.

Gestartet waren Hofmann und Kizina am 25. Februar in Stavenhagen. Mit im Gepäck hatten sie einen Präsentkorb der Stadt Malchin für die Malchiner Partnerstadt Hesperingen in Luxemburg. Den lieferten die beiden nach der Tour durch Holland und Belgien beim stellvertretenden Bürgermeister ab. Es ging wieder nach Belgien. In Frankreich kamen sie durch den Euro-Tunnel nach England, Wales, Schottland. Dort schauten sie bei Loch Ness, in den Highlands und in Edinburgh vorbei. Der Trabi tuckerte fröhlich mit. Erst auf der Rücktour von Nordirland und Irland, wo sie schon eine Brexit-Grenze fürchteten, machte die „Pappe“ schlapp. Ein neuer Benzinschlauch musste her. „Da hat uns Super-Dave aus einem IFA-Klub geholfen.“ Sie durften bei einem Jubiläumsmarsch des Mini-Kleinwagens mitfahren und wurden dabei auch vom britischen Fernsehen interviewt.

Ein Bowdenzug vom Renault

Der Trabi schleppte sich von London zur Fähre. In Frankreich mussten sie den Vergaser und den Tank ausbauen und reinigen. Bei Bordeaux besorgten sich die Europa-Fahrer einen Bowdenzug vom Renault, damit der Motor vom Dauergas nicht mehr aufheult. In Spanien fuhren sie parallel zum Jakobsweg. Sie besuchten Porto in Portugal, saßen am Algarve-Strand. Sie machten einen Abstecher nach Gibraltar. In Andorra telefonierten sie Mitte März wegen der Corona-Lage mit ihren Familien. Sie brachen ab, obwohl sie noch weiter nach Italien wollten. Doch am 16. März zu Hause angekommen, waren sie ihren Familien keine Hilfe. Denn die Trabi-Fans mussten sich zwei Wochen lang in Quarantäne – im Kreiskulturhaus – begeben, das sie ebenfalls bewirtschaften.

Vor ihrer Islandtour wünschen sich Hofmann und Kizina noch ein Projekt, dass sie dieses Mal unterstützen können. „Wer eine sinnvolle Idee hat, kann sich bei uns melden“, so Martin Hofmann.