StartseiteRegionalMecklenburgische SchweizUnmut über Wahlkampfaussage des Stadtpräsidenten

CDU fürchtet um Zusammenarbeit

Unmut über Wahlkampfaussage des Stadtpräsidenten

Stavenhagen / Lesedauer: 2 min

Die CDU-Fraktion von Stavenhagen fragt sich, ob der künftige Bürgermeister Stefan Guzu (parteilos) und der Stadtprädident Klaus Salewski (Die Linke) zusammenarbeiten können. Grund ist eine Facebook-Aussage Salewskis.
Veröffentlicht:29.11.2019, 16:46

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Der neue Bürgermeister von Stavenhagen hat sein Amt noch nicht einmal angetreten. Trotzdem fürchtet die Stavenhagener CDU-Fraktion schon jetzt um die Zusammenarbeit zwischen Stadtpräsident Klaus Salewski (Die Linke) und dem zukünftigen Bürgermeister Stefan Guzu (parteilos). Ursache dafür ist eine Äußerung von Salewski in der heißen Phase des Stavenhagener Wahlkampfs vor der Stichwahl, erläuterte Oliver Wickel, stellvertretender CDU-Fraktionschef in der Stadtvertretersitzung am Donnerstagabend.

„Sie haben auf einer Facebookseite kundgetan, dass Sie nicht den Kandidaten wählen, der sich bei Wählern mit Bratwurst und Bier und bei Wählergruppen angebiedert hat.“ Das ziele ganz klar in Richtung von Stefan Guzu – der übrigens von den Christdemokraten unterstützt worden war. Und so habe sich die CDU-Fraktion bei der Auswertung des Wahlkampfes gefragt, ob damit das Tischtuch zwischen dem Stadtpräsidenten und dem neuen Bürgermeister nicht schon von vornherein zerrissen ist. „Wir finden das für einen Stadtpräsidenten unpassend“, betonte Wickel. Er solle sich als Vorsitzender der Stadtvertretung neutral verhalten. Mit dieser Bewertung wolle die CDU-Fraktion aber nicht die Leistungen von Salewski – insbesondere in der Zeit ohne Bürgermeister im Dienst – schmälern. Doch man mache sich Sorgen über die zukünftige Zusammenarbeit in der Stadtvertretung.

Amtseinführung am 19. Dezember

„Ich habe mich nur auf meiner privaten Facebookseite geäußert“, entgegnete Salewski. Es habe Angriffe von Unterstützern von Stefan Guzu und anderen Bürgern gegen die Kandidatin Berit Neumann gegeben. „Dagegen habe ich Stellung genommen.“ Der Wahlkampf sei aus seiner Sicht auch nicht unbedingt fair verlaufen. Genauer wurde er in diesem Punkt nicht. „Das Recht zu solchen Meinungsäußerungen nehme ich mir als Bürger heraus“, so Salewski. Schließlich sei er nicht nur Stadtpräsident, sondern auch normaler Wähler. Stefan Guzu sein aus seiner Sicht sehr professionell. Deswegen mache er sich keine Sorgen, dass die Arbeit in der Stadtvertretung leiden werden. Die Worte sind übrigens schon von Salewskis Facebookseite gelöscht.

Stefan Guzu wunderte sich, dass Salewski von einem nicht fairen Wahlkampf spricht. „Ich habe in meinen Wahlkampf niemanden angegriffen“, betonte er. Selbst in einer Anzeige, als Ex-Bürgermeister Bernd Mahnke ihn unterstützte, habe Mahnke niemanden angegriffen. Salewskis Äußerungen kenne er nicht. „Sie interessieren mich auch nicht“, sagte Guzu. Denn es gehe jetzt um die Stadt. Die Parteipolitik solle man dabei zurücklassen.

Stefan Guzu wird nun am Donnerstag, dem 19. Dezember, in einer Sondersitzung der Stadtvertreter in sein Amt eingeführt, informierte der Stadtpräsident. Damit könne er, wenn er aus dem Polizeidienst entlassen ist, sofort seine Arbeit als Bürgermeister aufnehmen.