StartseiteRegionalMecklenburgische SchweizWar die Polizei mit zwei Unfällen überfordert?

Einsatz am Limit

War die Polizei mit zwei Unfällen überfordert?

Ritzerow / Lesedauer: 2 min

In den großflächigen Revieren Malchin und Teterow war am Wochenende jeweils nur noch ein Streifenwagen unterwegs – aus Krankheitsgründen. Von der viel beschworenen Verstärkung der Polizei scheint noch nichts angekommen zu sein.
Veröffentlicht:18.02.2019, 19:33

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An Christian Dobronski kam am Sonnabend niemand vorbei. Der Feuerwehrmann aus Stavenhagen hatte sich mitten auf die Bundesstraße 104 gestellt und hob jedes Mal die Einsatzkelle, wenn sich ein Auto näherte.

Wegen des umgestürzten Sattelzuges, dessen Bergung den ganzen Tag dauerte, mussten alle Fahrzeuge in Richtung Stavenhagen durch Galenbeck umgeleitet werden. Die Polizei konnte am Wochenende ganz froh sein, dass ihr die Feuerwehr bei der Sperrung der Bundesstraße zur Seite stand.

Das Malchiner Revier hatte nämlich am Wochenende gerade mal einen Streifenwagen im Einsatz – für ein Gebiet, das von Neukalen über Malchin und Stavenhagen bis nach Altentreptow reicht. „Am Freitagabend war krankheitsbedingt ein Kollege ausgefallen“, begründete Polizeisprecherin Diana Mehlberg am Montag, dass das zweite für das Wochenende eingeplante Polizeiauto auf dem Revierhof bleiben musste. Die einzig verfügbare Streifenwagenbesatzung habe dann am Sonnabend vorwiegend mit dem umgekippten Lkw zu tun und damit kaum Zeit für andere Einsätze gehabt.

Beamte aus Waren mussten aushelfen

Das zeigte sich dann, als es am Sonnabendnachmittag auch noch in Remplin krachte. Bei dem Unfall wurde die Beifahrerin eines der beiden beteiligten Autos schwer verletzt. Weil die Malchiner Beamten immer noch mit der Absicherung der Unfallstelle in Galenbeck zu tun hatten, wurden die Kollegen in Teterow um Hilfe gebeten. Doch auch das Teterower Revier hatte am Wochenende arge Besetzungsprobleme.

„Kurz nach dem Mittag ist am Sonnabend einer unserer Kollegen krank geworden“, berichtet der für das Teterower Revier zuständige Polizeisprecher Gerd Frahm. Auch zwischen Krakow am See, Teterow und Gnoien war daraufhin nur noch ein Streifenwagen mit zwei Polizisten unterwegs. Zum Unfall in Remplin wurden dann schließlich Beamte aus Waren geschickt, nachdem sich herausgestellt hatte, dass auch die Autobahnpolizei in Altentreptow bei einem anderen Fall gebunden war.

Erst am Samstagabend normalisierte sich die Einsatzstärke der Polizei in der Region dann: Die B  104 bei Galenbeck wurde wieder freigegeben. In Teterow trat eine zweite Streifenbesatzung ihren Dienst an. Der zeitweilige Engpass beim Personal habe zu einem „erhöhten Koordinationsaufwand“ geführt, wie es Polizeisprecher Frahm formuliert.

Über die Personalsorgen in ihren Revieren äußert sich die Polizei nur selten – und in der Regel auch nur dann, wenn sie wie am vergangenen Wochenende allzu offensichtlich werden.