StartseiteRegionalMecklenburgische SchweizWasserski-Pläne stoßen auf viel Widerstand

Kummerower See

Wasserski-Pläne stoßen auf viel Widerstand

Neukalen / Lesedauer: 2 min

Der Kummerower See sollte endlich eine ausgewiesene Strecke für den Wasserski-Spaß bekommen, findet man in diesem Sommer wieder einmal in Neukalen. Einige Anrainer-Gemeinden machen bei dieser Forderung aber eher die Schotten dicht.
Veröffentlicht:09.08.2019, 17:37

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Der erneute Vorstoß aus Neukalen, auf dem viertgrößten Binnensee Mecklenburg-Vorpommerns eine Wasserski- oder Jetskistrecke einzurichten, kommt zumindest in einigen Anrainer-Orten gar nicht gut an. Schon im Nachbardorf Salem fühlt man sich von der Neukalener Welle nass gemacht. „Wir sind hier alle dagegen“, sagt Ortsvorsteher Frank Jahnel, der auch Chef des Salemer Bootsschuppenvereins ist. „Wir sehen unseren See auch als ein Rückzugsgebiet und können froh sein, dass es hier noch relativ ruhig ist.“ Auch für den Klima- und Umweltschutz wäre eine Zunahme an Motorbooten eher das falsche Signal. Nicht anfreunden mit Wasserski- und Jetski-Fahrern könnten sich auch die Angler am Kummerower See: „Die wollen das auch nicht“, so Jahnel.

Der Neukalener Stadtvertreter Christoph Henneberg (CDU) hatte die Wasserski-Strecke in diesem Sommer erneut zum Thema gemacht. Während sich die Kreisverwaltung in Neubrandenburg, an die sich Henneberg gewandt hatte, für nicht zuständig erklärte, ist die CDU-Kreistags-Fraktion der Wasserski-Idee gegenüber offenbar nicht ganz abgeneigt und will sich damit zumindest beschäftigen. Das Wasser- und Schifffahrtsamt in Stralsund signalisierte sogar schon Zustimmung.

Elektrische Anlage denkbar

Gegenwind kommt nun aber auch vom anderen Ufer des Sees – aus Kummerow. Es sei zwar nur seine persönliche Meinung, weil sich die neue Gemeindevertretung mit dem Thema noch nicht befasst habe. Doch er sei gegen eine Wasserskistrecke mit Motorbooten, sagt Bürgermeister André Ebeling (UBGK). Kummerows Stimme hat Gewicht auf dem See, der den Namen des Dorfes trägt und zum größten Teil auch zur Gemeinde gehört.

Wir wollen einen ruhigen Tourismus, das stand auch als Wahlversprechen auf unserer Agenda. Wasserski passt da nicht“, meint Ebeling. Der Bootsverkehr auf dem Kummerower See sei schon deutlich mehr geworden. Die Gemeinde habe es bereits mit Anfragen zu tun, ob die Zahl der Liegeplätze im Hafen nicht erhöht werden könnte. „Aber das wollen wir gar nicht“, erklärt der Bürgermeister und kann sich gut vorstellen, dass die Gemeindevertretung das ganz ähnlich sieht. Gegen eine elektrische Seilwinde wie an der Wasserski-Anlage am Reitbahnsee in Neubrandenburg hätte er hingegen persönlich nichts einzuwenden. Motorboote sehe er dagegen wegen des Lärms kritisch. Tourismus müsse man immer auch im Einklang mit dem Naturschutz betrachten.