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Bürgermeister-Wahl

Wie Malchins Wahlkampf doch noch in Fahrt kommt

Malchin / Lesedauer: 3 min

Besonders spannend ist so eine Bürgermeisterwahl ja nicht, wenn nur ein einziger Kandidat antritt. In Malchin kommt die Abstimmung dennoch ins Gerede.
Veröffentlicht:12.04.2022, 18:11

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Jetzt geht der Wahlkampf aber so richtig los. Welcher Wahlkampf? Das mag sich da mancher Malchiner fragen. Denn anders als noch vor sieben Jahren scheint die Bürgermeister-Wahl dieses Mal nur wenig Beachtung zu finden. Wie denn auch, wenn sich nur ein einziger Kandidat gefunden hat, der auch noch der derzeitige Amtsinhaber ist. Nichtsdestotrotz lädt Axel Müller am Gründonnerstag um 19  Uhr zu seinem Wahlforum in den Wogema-Vereinsraum in der Schulstraße  1. Vor allem sollen die Malchiner hier Gelegenheit haben, ihm Fragen zu stellen, kündigt Axel Müller an.

Mit Fußverletzung krankgeschrieben

Ganz so langweilig wie es vielleicht zunächst aussah, fällt sein Wahlkampf nun allerdings dann doch nicht aus. Der Termin am Donnerstag hat es in sich. Müller fehlt nämlich seit einigen Wochen im Rathaus, ist nach einer Fußverletzung immer noch krank geschrieben. Nicht im Dienst, aber Wahlkampf machen – wie geht das denn zusammen? Müller verweist darauf, dass er auch mit Stützschiene am Fuß von zu Hause aus einige Arbeiten erledige und sich ab und an auch im Rathaus sehen lassen würde. Außerdem fahre ihn ja seine Frau vom heimischen Neu Falkenhagen zum Malchiner Wahlkampf-Forum. Krankgeschrieben, so bestätigte der Wahlkämpfer am Dienstag dem Nordkurier, sei er allerdings tatsächlich noch bis zum 22. April.

Noch nicht sicher ist, ob es sich am Donnerstag um den einzigen Wahlkampfauftritt des Kandidaten handelt. Er wolle erst einmal schauen, wie die Resonanz ist und dann entscheiden, was er vor dem Wahltermin 8. Mai noch macht, sagt der Bürgermeister.

Die Stadt ist als Substantiv weiblich

Informieren, was Müller in seinen bisherigen sieben Jahren Amtszeit schon alles geschafft hat und was er in den nächsten sieben Jahren noch erreichen möchte, können sich die Malchiner auf einem Wahlkampf-Flyer, der beim genaueren Hinschauen aber einige Fehler offenbart. So ist es seit der Aufstellung des Werbesegels an der Einfahrt zum Malchiner Tourismushafen unstrittig, dass sich „Koesters Eck“ tatsächlich mit oe schreibt. Müller bevorzugt in seiner Wahlwerbung aber das Ö: Kösters Eck. Schwerer wiegt der grammatikalische Fehltritt, von der Stadt mit „seinen“ Bürgern, „seinen Betrieben“ und „seinen“ Ortsteilen zu schreiben. Die Stadt ist als Substantiv weiblich und fordert zwingend das Pronomen „ihren“. Selbst in Wahlkampfzeiten.

Zusammengerechnet kommt man auf dem Wahlflyer, den ein Werbestudio erstellt hat, auf immerhin fünf Fehler, weshalb Müller nun darüber nachdenkt, den Flyer noch einmal überarbeiten und neu drucken zu lassen.

Wahlkampf mit Krankenschein und Grammatikschwäche könnten jetzt aber durchaus auch eine positive Wirkung haben: Den Malchinern wird jetzt doch noch bewusst – am 8. Mai ist Bürgermeisterwahl!