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Mecklenburger Schweiz

Wie viele Einwohner haben unsere Städte noch?

Malchin / Lesedauer: 3 min

Trotz Fusion und Babyboom: Zugelegt hat keine der sechs Städte in der Mecklenburgischen Schweiz im vergangenen Jahr. Doch der Einwohnerrückgang fällt sehr unterschiedlich aus.
Veröffentlicht:31.01.2020, 08:00

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Für Stavenhagen hatte das neue Jahr mit einer faustdicken Überraschung begonnen. Ein Blick in die Einwohnerstatistik offenbarte, dass im vergangenen Jahr so viele Stavenhagener wie schon lange nicht mehr das Licht der Welt erblickten. Die Anzahl der Geburten hat sich im Vergleich zu 2018 mehr als verdoppelt. Statt 26 Stavenhagener Eltern konnten sich nunmehr 54 Paare über Nachwuchs freuen.

„Das ist tatsächlich überraschend“, sagt Bürgermeister Stefan Guzu (parteilos). Eine Erklärung hat er für diesen Babyboom nicht. Er hoffe aber, dass das hohe Niveau erhalten bleibt und sich vielleicht sogar noch steigern lässt – auch mit Blick auf die Entwicklung von Kitas, Schulen und Unternehmen in der Stadt. „Wir wollen die Voraussetzungen dafür schaffen und Stavenhagen noch familienfreundlicher machen“, betont Guzu.

Die Zahl der Sterbefälle ist im vergangenen Jahr stark gesunken. Lag sie 2018 noch bei 144 Stavenhagenern, so gab es im vergangenen Jahr 119 Todesfälle. Berücksichtigt man dazu noch die Zu- und Wegzüge, so verringerte sich die Einwohnerzahl in Stavenhagen im Laufe des vergangenen Jahres um 14 Personen und lag am Jahresende bei 5473. So gibt es inklusive der Ortsteile derzeit noch 5473 Stavenhagener.

Nicht ganz so erfreulich sieht die Entwicklung in Malchin aus. Hier sank die Zahl vom Jahresende 2018 mit 7403 Einwohnern auf inzwischen 7232. Berücksichtigt werden muss dabei allerdings, dass Malchin zum Jahresbeginn 2018 noch mit der Gemeinde Duckow fusioniert worden war und damit 220 Neu-Malchiner begrüßte. Trotzdem lag die Einwohnerzahl um 171 unter dem Vorjahreswert.

Auch die größte Stadt der Region kämpft weiter mit einem Einwohnerschwund. Ende 2019 waren 8602 Teterower gemeldet, 123 weniger als ein Jahr zuvor. Der Rückgang lasse sich vor allem durch den arbeitsbedingten Wegzug von EU-Bürgern – vor allem Rumänen und Polen – aber auch von Leuten aus Nicht-EU-Ländern zum Beispiel aus Syrien erklären, ließ Bürgermeister Andreas Lange (parteilos) wissen.

In Dargun und seinen Ortsteilen ist die Zahl der Einwohner nur leicht gesunken. So sind Ende 2019 insgesamt 4338 Menschen in der Stadt und den Dörfern gemeldet gewesen. 2018 waren es noch 4365. Es zeige sich aber, dass offenbar mehr Leute nach Dargun ziehen als die Region am Klostersee verlassen wollen, sagt Gerlinde Galster im Einwohnermeldeamt. So gebe es 183 Zuzüge, aber nur 159  Wegzüge. Auf der anderen Seite sind jedoch mehr als dreimal so viel Menschen im vergangenen Jahr gestorben als Babys geboren wurden. 70  Todesfällen stehen 19 Geburten gegenüber.

Die Kleinstadt Neukalen meldete zum Jahresende 1719 Einwohner, das sind 17 weniger als ein Jahr zuvor. Das Amt Gnoien konnte dagegen für die Warbelstadt und das Amt noch keine aktuellen Zahlen nennen.