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Trends in der Kfz-Branche

Hoch den Kopf für den richtigen Durchblick

Hamburg / Lesedauer: 2 min

Verkehrsexperten fordern die Automobilbranche auf, die sogenannten Head-up-Displays konsequent weiterzuentwickeln. Anzeigen wie aus Videospielen oder Sciencefiction-Filmen werden zwar erschwinglicher, sind jedoch lange kein Trend in Serienproduktion.
Veröffentlicht:22.08.2013, 16:10
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Sie sind eine folgerichtige Weiterentwicklung der Sicherheitssysteme in Automobilen. In klarer Linie mit Gurten, Airbags und Antiblockiersystemen sollten Head-up-Displays (HUD) deshalb weiterentwickelt und in neue Fahrzeuge integriert werden. Das erklärte der Verkehrsexperte des Hamburger ADAC Christian Schäfer jetzt auf Nachfrage unserer Redaktion. Ein Head-up-Display (Kopf-Oben-Anzeige) ist eine technische Einrichtung, mit der Fahrzeug- und Umweltdaten auf die Frontscheibe projiziert werden. In Anlehnung an Flugzeugtechnik hatte BMW seine gehobenen Modelle bereits vor zehn Jahren mit diesen Anzeigen ausgestattet. „Bleibt aber bislang einsam auf dem Markt mit diesen Sicherheitssystemen“, erläuterte Schäfer.

Reiner Luthardt von der Neubrandenburger Dekra ist mit dem Automobilclub einer Meinung. „Wichtig für die Reaktion des Fahrers auf Ereignisse ist, eine entsprechende Information. Die Einblendung wichtiger Funktionen und Ereignisse direkt ins Sichtfeld des Fahrers führt dann zur schnelleren Informationsaufnahme und damit der schnelleren Verarbeitung“, erläuterte der Fachmann die Vorzüge der HUD-Technologie. Angaben zur Geschwindigkeit, des Abstandes oder eines Überholvorganges könnten in der Folge helfen mögliche Unfälle zu vermeiden. Denn während der Informationsaufnahme könne der Fahrer weiter den Verkehrsraum selbst beobachten. Das Augen runter nehmen, um beispielsweise die Geschwindigkeit zu kontrollieren, entfällt.

Dirk Windemuth hat sich im Auftrag der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) mit den Hightech-Geräten befasst und wissenschaftlich herausgefunden, dass Gefahren mit HUD besser erkannt und die Fahrspur besser gehalten wurden. Das habe sich in geringeren oder selteneren Lenkkorrekturen gezeigt. „Darüber hinaus hatten die Fahrer den Eindruck, dass Sie sich genauer an die Höchstgeschwindigkeiten halten konnten, wenn sie mit Display fuhren“, hieß es in der Studie.

Vom Hersteller Garmin gibt es seit einigen Wochen ein portables Head-up-Display, das in Kombination mit einem Handy funktioniert. Das Gerät projiziert Routen-Nachrichten, die momentane Geschwindigkeit sowie eventuelle Stauwarnungen und funktioniert über Bluetooth-Übertragung fast wie ein festes Herstellersystem. Lediglich eine Extra-Folie muss von innen an die Frontscheibe geklebt werden. Unerlässlich ist allerdings ein Smartphone mit Navigon- oder Garmin Pilot-App.