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Rechliner Museum erprobt neue Technik für Besucher

Rechlin / Lesedauer: 2 min

Im Luftfahrtmuseum startet eine neue Erprobungsphase, die nichts mit den früheren Tests der Luftwaffe zu tun hat, sondern Museumsbesuchern etwas bringen soll.
Veröffentlicht:13.08.2021, 07:58

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Auf die kommende Woche sind die Mitarbeiter des Luftfahrttechnischem Museums Rechlin besonders gespannt, denn es startet eine neue Erprobungsphase, dieses Mal jedoch nicht wie in der Vergangenheit für Luftfahrttechnik des Deutschen Reichs, sondern für ein neues Informationssystem für die Museumsbesucher. Und dazu wird die sogenannte Augmented Reality kurz AR – zu Deutsch: erweiterte Realität – genutzt. Die soll im Testzeitraum für jeden Besucher frei zugänglich sein. Damit wird die Ausstellung durch zusätzliches Bild- und Textmaterial nicht nur informativer, sondern auch in weiteren Sprachen, in diesem Fall Englisch, zugänglich. 100 Informationstafeln werden in acht Ausstellungsräumen digital bereitgestellt.

Handy oder Tablet

Benötigt wird dazu ein smartes Endgerät. Das kann ein Handy oder für bessere Lesbarkeit ein Tablet sein. „Alle zusätzlichen Fotos sind eingepflegt und für jeden Raum gibt es einen QR-Code“, sagte Torsten Heinrichs, Vorsitzender des Fördervereins. Um möglichst viel Rückmeldung zu bekommen, hofft er auf viele Besucher, denn nach der Testphase soll die Feinarbeit an der AR vorgenommen werden und bis Ende September abgeschlossen sein.

Film auf der Hallenwand

Gleich an der Wand der großen Flugzeughalle geht es mit dem neuen digitalen Angebot los: QR-Code scannen, Smartphone in Richtung Wand halten – schon kann man einen Imagefilm schauen. Mit AR ist das Luftfahrtmuseum Vorreiter in Sachen digitaler Wissensvermittlung. Hierzu hat das Museum eng mit dem Projektentwickler Tobias Böse aus Boltenhagen zusammengearbeitet. Gefördert wurde das Projekt durch das Bundesprogramm „Neustart Kultur“ für die Zeit nach dem Lockdown und den „Deutschen Verband für Archäologie“ (DVA). 5001 Euro der Kosten trägt das Museum.

Besucherzahlen lassen hoffen

„Momentan haben wir ganz gute Besucherzahlen“, ist Torsten Heinrichs zuversichtlich, denn Ergebnisse der Vorjahresmonate werden bisher noch nicht wieder erreicht. Es gab aber sogar einen neuen Besucherrekord. Der lag bisher bei 554 Besuchern an einem Tag. Am Dienstag waren es 635. Und die Einhaltung der Hygieneregeln sei inzwischen normal geworden. Erfreulich waren die Besucherzahlen auch zum Museumsfest mit jeweils knapp über 1 000 Gästen und das ohne die übliche Abendveranstaltung. Die soll 2022 wieder stattfinden. In diesem Jahr gab es am Nachmittag Livemusik und nach dem Motto „Musik trifft Museum“ produzierten auch fünf alte Motoren mit insgesamt über 5000 PS jede Menge Sound. Der heimliche Star des Museumsfestes war Siegfried Lesse (76), der als ehemaliger Chefausbilder der Volksmarine und letzter Meister seines Fachs alle Prüfungen abgenommen sowie die Torpedos und Mienen gewartet hat. Der Rostocker hatte einiges aus seinem Leben zu erzählen.