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Verwaltung

Amt will mehr Personal für mehr Projekte

Waren / Lesedauer: 3 min

Den Bürgermeistern im Amt Seenlandschaft-Waren macht der hohe Krankenstand in der Verwaltung zu schaffen. Aber Abhilfe ist in Sicht.
Veröffentlicht:11.02.2019, 06:13

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Im Amt Seenlandschaft-Waren wird die Mitarbeiterzahl aufgestockt. Ab Juli sollen zwei neue Leute befristet für zwei Jahre in der Verwaltung tätig sein. Das hat der Amtsausschuss auf seiner vergangenen Sitzung beschlossen. Die Verstärkung ist dringend notwendig. „Trotz Vollzeitbeschäftigung waren meist vier Stellen nicht besetzt“, sagte Amtsvorsteher Manfred Kucklick als Begründung. Der Ausfall sei in der Regel krankheitsbedingt zustande gekommen. Auch Kündigungen und ein Renteneintritt zählen dazu. Statt mit 32 Mitarbeitern konnte also nur mit 28 konkret geplant werden.

Die Ausfälle haben sich vor allem auf den Bereich der Bauleitplanung, des Bau-Ordnungsamtes sowie auf den Bereich der Haushalterstellung ausgewirkt. So hänge die Verwaltung bei der Ausarbeitung der Bebauungspläne und den Jahresabschlüssen. „Wir können die verbleibenden Mitarbeiter nicht immer am Limit fordern, ansonsten werden sie ,verschlissen‘ und damit ist niemandem geholfen“, sagte Kucklick.

Zunächst interne Stellenausschreibung

Für viele Bürgermeister war und ist diese Situation sehr ärgerlich. „Es sind dadurch Projekte nicht vorangekommen“, sagte Claus Haller, zweiter stellvertretender Bürgermeister aus Klink. Es hinke die ganze Bauleitplanung hinterher, ergänzte Gemeindeoberhaupt Eckhard Knust. „Unser neues Wohngebiet am Ortsausgang Richtung Sembzin hätte schon so weit sein können, dass wir dieses Jahr mit der Erschließung hätten beginnen können.“ Das werde wohl nicht zu machen sein.

Darüber hinaus fordern die Klinker Kommunalpolitiker auch, dass Schluss sein muss mit der permanenten Umbesetzung in der Verwaltung. Zum Hintergrund: Um freie Stellen zu besetzen, gibt es zunächst eine interne Stellenausschreibung. „Dadurch könne es auch zu Umbesetzungen in der Verwaltung kommen“, sagte Kati Heinsel, Fachamtsleiterin Zentrale Dienste und Finanzen. Sie befürworte diese Verfahrensweise. So bestehe die Möglichkeit, dass sich Kollegen weiter entwickeln können.

Jetzt wird ein Nachtragshaushalt gebraucht

Bei den Bürgermeistern stößt dieses Prozedere nicht unbedingt auf Wohlwollen. Die Leute müssten immer erst noch eingearbeitet werden, meint Claus Haller. Das dauere oft zu lange. „Mittlerweile müsste jeder seinen Platz gefunden haben und sich in seinem Gebiet gefestigt haben“, erklärte Haller.

Allerdings vergeht noch einige Zeit, bis die beiden neuen Kräfte anfangen können. Damit ihre Bezahlung gewährleistet wird, muss der Amtsausschuss auf seiner nächsten Sitzung einen Nachtragshaushalt beschließen. Der wird laut Kati Heinsel gerade erstellt. Für die beiden Stellen sind rund 90 000 Euro vorgesehen. „Durch den Krankenstand gab es Einsparungen und konnten Rückstellungen gebildet werden“, sagte Enrico Malow, Grabowhöfes Bürgermeister sowie Vorsitzender des Finanzausschusses. Allerdings sind die Ersparnisse nach einer gewissen Zeit aufgebraucht.

Für Enrico Malow ist eines klar: Wenn ein Amt gut ausgebildetes Verwaltungspersonal wolle, müsse das auch ordentlich nach Tariflohn bezahlt werden. Das könne auch bedeuten, dass die Amtsumlage erhöht werden muss. Kati Heinsel hält den Ball noch flach. „Solange der Nachtragshaushalt nicht fertig ist, kann ich nicht sagen, ob wir an die Amtsumlage ran müssen“, stellte die Fachfrau klar.