StartseiteRegionalMüritzAmtsvorsteherin äußert nach Anthrax-Drohung Mitgefühl und Kritik

Drohbrief an den Bürgermeister

Amtsvorsteherin äußert nach Anthrax-Drohung Mitgefühl und Kritik

Malchow / Lesedauer: 2 min

Der Milzbrand-Drohbrief an den Zislower Bürgermeister war auch Thema bei seinen Amtskollegen. Dabei wurden auch Vorwürfe laut.
Veröffentlicht:28.02.2019, 15:07

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Birgit Kurth, Bürgermeisterin von Nossentiner Hütte und Vorsteherin des Amtes Malchow, sprach dem Zislower Bürgermeister Uwe Albrecht (parteilos) während der Amtsausschusssitzung am Mittwoch ihr Mitgefühl aus. Albrecht hatte am 7. Februar einen Drohbrief erhalten, durch den ein Anschlag mit Anthrax vorgetäuscht wurde. Seitdem ermittelt die Kriminalpolizei wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten.

Birgit Kurth verurteilte den Drohbrief und stellte klar, dass so ein Vorgehen kein Mittel sei, um Differenzen in einem Dorf zu lösen. Sie selber sei in den zurück liegenden zwei Jahren immer wieder auf Gemeindevertretersitzungen in Zislow gewesen und habe eine Eskalation erkennen können. Dass diese mit dem Brief ihren Höhepunkt erreicht habe, daran, so ihre Kritik, sei das Amt nicht unschuldig. Man hätte deeskalierender wirken müssen, erklärte sie gegenüber dem Nordkurier.

Amtsleiter war bei Sitzungen dabei

René Putzar, Leitender Verwaltungsbeamter des Amtes Malchow, wies diesen Vorwurf zurück: „Seit 2016 habe ich ebenfalls die Sitzungen der Gemeindevertretung Zislow begleitet, im Auftrag der Rechtsaufsicht des Kreise, vor allem um die Situation in der Gemeindevertretung zu entschärfen“, sagte er auf Nachfrage. Amtsvorsteherin Birgit Kurt hofft nun, dass Zislows Bürgermeister Uwe Albrecht die Vorfälle dennoch gut verarbeiten kann und dass ins Dorf bald wieder Ruhe einkehrt.

Albrecht, als Zislower Bürgermeister Mitglied im Malchower Amtsausschuss, bedankte sich und richtete einen Appell an seine Bürgermeister-Kollegen und die Einwohner in den Dörfern: „Bitte geht respektvoll miteinander um.“

Die Ermittlungen der Polizei sind noch nicht abgeschlossen. Sie hatte in dieser Woche rund 20 Zislower zu Gesprächen gebeten und Speichelproben eingesammelt. Ergebnisse liegen noch nicht vor, so Diana Mehlberg von der Polizeipressestelle Neubrandenburg.